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Scanner - Reviews

Desktop Filmscanner



Traditionelle Desktop-Filmscanner enthalten Zeilenscanner mit einem Makroobjektiv und einer Mechanik, die das zeilenweise Abtasten der Vorlagen ermöglicht. Solche Scanner bieten mittlere bis sehr hohe Auflösungen. Sie sind durch den motorisch betriebenen Abtastvorgang relativ langsam und entfalten eine spürbare Hörkulisse.

CMOS-Scanner



CMOS Scanner sind im Prinzip spezielle Digitalkameras, die Bilder auf SD-Karten speichern. Zur Steuerung ist kein Computer nötig, sie erfolgt mit Tasten am CMOS-Scanners. Einfacher geht es nicht. Die Geräte sind billig. Leider ist die Scanqualität eher schlecht. Die Auflösung liegt weit unter der von Zeilenscannern.


Flachbettscanner mit Durchlichteinheit



Flachbettscanner mit Durchlichteinheit sind vorteilhaft wenn ein Mix aus verschieden großen Dias und Negativen zu scannen ist. Außerdem kann man mit ihnen auch Positive digitalisieren.

Ideal für Mittelformat und Planfilme, eher schwach für Kleinbildfilm und kleiner

Für Planfilme und Mittelformate (6x4,5 und größer) reicht die Auflösung vieler Flachbettscanner auch anspruchsvollen Nutzern. Allerdings schwächeln viele bei 24x36mm Vorlagen und noch kleineren Formaten. Hier versprechen übertriebene DPI-Werte mehr als die Flachbettscanner tatsächlich leisten. Problematisch ist das Fehlen eines Autofokussystems, das bei höchsten DPI-Einstellungen für die nötige optimale Scharfeinstellung sorgt. Trotz ihrer Schwächen sind bessere Flachbettscanner mit Durchlichteinheit gute Werkzeuge zum Scannen von Filmen und Prints.

Dokumentenscanner

Fujitsu S510 und fi-6130

Vergleich der maximalen Auflösung verschiedener Scanner

Wie gut lösen Scanner Details auf? Die Hersteller protzen oft mit hohen dpi-Werten, die übertriebene Erwartungen wecken. Zum Vergleich nutzen wir ein USAF 1951 Testdia aus immer kleiner werdenden Balkendiagrammen sowie ein Farbnegativ im Kleinbildformat.


Ermitteln der Auflösung anhand eines USAF 1951 Resolving Power Test Targets.


Basisinfos über Filmscanner

Es gibt spezielle Filmscanner, die nur zum Scannen von Filmen in bestimmten Größen gemacht sind. Insbesondere für Kleinbildfilme (24x36mm) gibt es eine relativ große Auswahl.

Für Formate aller Größen bieten Flachbettscanner mit Durchlichteinheit eine erheblich größere Flexibilität. Die Vorlage wird auf eine Glasplatte gelegt, unter der sich ein beweglicher Scannerkopf befindet. Aufsichtsvorlagen reflektieren Licht, das von unten kommt. Transparente Vorlagen werden von oben durchleuchtet. Besonders empfehlenswert für den Heimbereich, das Fotostudio oder kleine Archive sind Scanner von Epson. Bis ca. 2005 war die Auswahl erheblich größer und manche alten Geräte von bsp. Agfa oder Heidelberg sind auch heute noch im Einsatz.

Der Pferdefuß bei Flachbettscannern besteht in der Regel im Fehlen des Autofokus, wodurch die bestmöglich Schärfe, bzw. Auflösung nicht erreicht wird oder erst durch mühselige Experimente zum Ermitteln des richtigen Abstands der Vorlage zum Auflagenglas. Letzteres ist auch eine Fehlerquelle durch Verschmutzung oder einem sich allmählich bildenden Belag auf der Unterseite, die eine Öffnung des Scanners zur Reinigung erfordert.

Im professionellen Bereich kamen große Trommelscanner zum Einsatz, die sehr gute Scans mit hoher Schärfe und sehr guter Tonwertabstufung ermöglichten.

In den Scannern messen Sensoren das vom Originalbild kommende Licht, um es in digitale Informationen zu verwandeln. Am häufigsten werden CCD-Sensoren (Charge-coupled Device) verwendet. Zusätzlich werden Linsen und Spiegel eingesetzt, um eine optimale Bildwiedergabe zu erzielen. CIS-Sensoren Contact Image Sensor) kommen ohne spezielle Optik aus. PM-Sensoren (Photomultiplier Tubes) werden in Trommelscannern eingesetzt und liefern die besten Ergebnisse.

Abfotografieren statt scannen



Alternativ werden Filme mit Digitalkameras und guten Makroobjektiven abfotografiert. Diese Methode liefert sehr gute Ergebnisse. Mit der richtigen Technik geht das schneller als herkömmliches Scannen. Allerdings ist die infrarotgestützte Defekterkennung nur mit tieferen Kenntnissen und höherem technischen Aufwand realisierbar. Jedoch unterdrücken diffuse Lichtquellen die Sichtbarkeit von Kratzern und Staub erheblich, sodaß der nachfolgende Retuscheaufwand meistens gering ist.

Siehe auch: Dias in Magazinen automatisch abfotografieren

Leider hat man beim Erfinden der Digitalkameras einen wichtigen Verwendungszweck außer acht gelassen, nämlich das Abfotografieren von Negativen. Ihre umgekehrten Tonwerte müssen invertiert werden. Bei Farbaufnahmen hat zudem ein Weißabgleich zu erfolgen, der durch die orange/bräunliche Färbung des Trägermaterials (Maskierung) schwierig ist.

Allerdings ist die nötige Software längst in guten Scanprogrammen enthalten, sodass das Fehlen dieser Bearbeitungsmöglichkeit in der Software von Kameras nicht so ganz verständlich ist. Zumindest nicht bei den mittel- bis hochpreisigen Kameras. Wir stellen vor, wie man das mithilfe der Bildbearbeitung und RAW-Konverten macht.

Dateiformate und Farbtiefe

Farbtiefe - Je mehr Bit, desto besser

Scanner unterteilen das Helligkeitsspektrum des Bildes in fein abgestufte Tonwerte. 24 Bit Farbtiefe (gleich: 8 Bit pro Kanal) ergeben pro Farbkanal maximal 256 Helligkeitsstufen. 48 Bit-Dateien (gleich: 16 Bit pro Kanal) ergeben bereits 65536 Helligkeitsstufen.

Je feiner ein Scanner die Tonwerte differenziert, desto besser wird die Bildqualität. Für Texte sind 24 Bit weit mehr als nötig. Für Fotos, deren Helligkeiten und Kontraste nicht stark bearbeitet werden müssen, sind 24 Bit ausreichend. Hat man Vorlagen, die drastische Tonwertkorrekturen benötigen, sind 48 Bit-Dateien besser. Die Scanner können intern 24 Bit, 30 Bit, 36 Bit oder andere Werte haben. Je mehr Bit, desto besser. Um Dateien mit Werten über 24 Bit zu erhalten, ist eine 48 Bit Ausgabe notwendig, da unsere Dateisysteme keine 30 Bit oder 36 Bit Dateien speichern. Scanner, die intern mehr als 24 Bit haben, also mehr als 256 Tonwerte pro Kanal, gelten als 48 Bit Scanner, weil die Ausgabe nur als 24 Bit (= 8 Bit pro Kanal) oder 48 Bit (= 16 Bit pro Kanal) erfolgen kann.

JPG Dateien enthalten nur max. 8 Bit Farbtiefe pro Kanal. TIF erlaubt sowohl 8 wie auch 16 Bit sowie auch mehr als drei Kanäle. Am besten erzeugt man beim Scannen zuerst TIF-Dateien mit 16Bit pro Kanal. In der nachfolgenden Bildbearbeitung werden die üblichen Basiskorrekturen vorgenommen, wie die Verbesserung der Tonwerte, Retusche, Entzerren von stürzenden Linien, Horizontbegradigung etc. Das Ergebnis darf mit moderater Komprimierung in das platzsparende JPG-Format umgwandelt werden.

Auflösung

Die Auflösung wird definiert über die Anzahl der Pixel pro Zoll. Um eine hohe Auflösung zu erreichen, müssen die Optik und die Mechanik stimmen. Viele Flachbettscanner werden mit weit übertriebenen dpi-Angaben angepriesen. Zählen tut nur die optische Auflösung und nicht die interpolierte. Je nach Vorlage, sind andere Auflösungen empfehlenswert: Text: 300 dpi / Photos: 600 dpi / Kleinbild Dias und Negative: mindestens 2000 dpi, vorzugsweise jedoch 2700 bis 4000 dpi.

Anschluss

Alte Profiscanner hatten SCSI Anschlüsse und später FireWire. Seit etwa 2003 werden fast alle Scanner über USB mit Computern verbunden. Moderne Desktop PCs haben keine FireWire- und SCSI-Anschlüsse mehr, doch kann man die Steckdosen mittels PCI Karten nachrüsten.

Abzuraten ist von Adaptern, die auf der einen Seite FireWire oder SCSI und auf der anderen Seite USB anbieten. Sie funktionieren oft nicht. Auf Amazon liest man viele negative Rezensionen über solche Produkte. Allerdings kosten viele weniger als zehn Euro, sodass nicht viel Geld in den Sand gesetzt werden kann.

Auf dem Gebrauchtmarkt gibt es einige rare Adapter mit Kabeln von Ratoc, Adaptec, I-O Data und Logitec. Es sind ältere Typen, die zwischen 2000 und 2010 im Handel waren und heute teuer aus zweiter Hand verkauft werden.

Insgesamt ist dieser Markt intransparent. In manchen Kombinationen erfüllen solche Adapter ihren Zweck, aber es gibt keine Quellen, die Aussagen darüber treffen, welche SCSI und Firewire Adapter zu USB für bestimmte Scanner funktionieren. Software

Die meisten Scanner werden mit einer eigenen Scanner-Software geliefert. Alternativ gibt es die Programme Silverfast Ai und VueScan. Gescannter Text kann mittels eines Texterkennungsprogramm (OCR = Optical Character Recognition) in editierbaren Text umgewandelt werden.

Hinweis vom Autoren:

(Ergänzung in 2020 / Thomas Gade) Ich habe mit allen aufgeführten Geräten gearbeitet und verwende einige noch immer. 18 Jahre leitete ich Projekte, in denen Mitarbeiter Bilder für Archive und Museen digitalisierten. Es waren Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen mit einem geringen Budget für Technik. Deshalb mussten wir das Beste aus bezahlbaren Scannern herausholen. Die universelle und sehr preiswerte Software VueScan war für alle geeignet und wurde von uns verwendet, weil sie einerseits gut war (ist) und andererseits in den Schulungen für neue Mitarbeiter nur ein Scan-Programm vermittelt werden musste.

Durch diese Arbeit habe ich die meisten Scanner sehr gut kennengelernt und kann beurteilen, ob sie über längere Zeit einem täglichen Gebrauch gewachsen sind, bzw. wo ihre Schwachstellen sind.

Meine Artikel geben meine eigenen Erfahrungen und Tests wieder. Es sind keine Kopien von Pressemitteilungen der Hersteller. Einige Texte sind schon ziemlich alt, sodass man vermuten möchte, dass die vorgestellte Technik schon längst zum alten Eisen gehört. Nach Jahren gilt das sicherlich, jedoch ist selbst der Agfa SnapScan 1236s, der 1998 vorgestellt wurde, immer noch ein gutes Gerät - falls man es in einem wenig gebrauchten und gepflegten Zustand auftreiben kann. Allerdings muss man bei dem Typ eine Verbindung über SCSI herstellen, was vielen Benutzer mangels eines passenden Anschlusses und/oder des Know-Hows nicht mehr gelingt.


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