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Nikon SA-21 Filmstreifenzufuhr

Umbau für mehr als 6 Bilder für Nikon Coolscan Filmscanner

2015 © Thomas Gade

Nikon stellte legendäre Filmscanner her. Noch heute gelten der Coolscan 4000 (Erscheinungsjahr 2001) und der Coolscan 5000 (2003) als die besten je produzierten Filmscanner für 35mm Film (Kleinbild) in der Klasse der handlichen Desktopscanner. Technisch sind die beiden Scanner sehr ähnlich und verwenden dasselbe Zubehör. Beide erreichen tatsächlich fast 4000 dpi Auflösung und übertreffen damit viele andere Filmscanner, die trotz höherer Herstellerangaben Details nicht so gut auflösen. Der Nikon Coolscan 5000 kostet mit einem SA-21 Adapter und einem Diarahmenadapter MA-21 im guten gebrauchten Zustand rund 3000 € (November 2015), ein stolzer Preis, wenn man bedenkt, dass dieses Gerät 2003 auf dem Markt erschien und Nikon 2009 aus dem Scannergeschäft ausstieg.

Alternative zum teuren Nikon SA-30

Zum Scannen von Filmstreifen mit mehreren Bildern gibt es den Filmstreifenadapter SA-21 für bis zu 6 Negative und Dias im 24x36mm Format. Längere Filmstreifen scannt man in einem Rutsch mit dem SA-30, der gebraucht über 1000 € kostet.

Zu teuer für viele, jedoch fand Helmut Stöpfgeshoff vor einigen Jahren heraus, wie man den SA-21 modifiziert, um mehr als 6 Bilder zu scannen. Dazu muss man lediglich zwei Kontakte zusammenlöten. Stöpfgeshoff zeigt auf seiner Website, wie man den SA-21 zerlegt, um an die Kontakte zu kommen. Allerdings sind die Fotos recht klein. Auf der Website von G. Shtengel gibt eine bessere Bebilderung und diverse weitere Tipps zur Reparatur und Pflege von Nikon Scannern. Der so modifzierte SA-21 entspricht funktionell dem SA-30.

Riskant, aber machbar

Wir haben einen Nikon SA-21 modifiziert. Die folgenden Bilder zeigen den Ablauf. Man braucht einen kleinen Kreuzschlitzschraubenzieher, einen schwachen Lötkolben und eine feine Zange.

Hat man zudem ein gutes Gefühl für die Belastbarkeit von Material und ein gutes handwerkliches Verständnis, kann man das Vorhaben angehen. Es ist nicht schwer, doch ist nicht auszuschließen, dass man den Nikon SA-21 beschädigt.

Vor allem ist zu berücksichtigen, dass Metallschrauben Plastikteile verbinden und man diese beim abschießenden Zusammensetzen des SA-21 mit 'Gefühl' wieder eindrehen muss. Im schlimmsten Fall muss man sich einen neuen SA-21 besorgen. Daher gilt:

Nachahmung auf eigene Gefahr!



Nikon SA-21 Filmstreifenadapter


Auf der Rückseite sieht man 6 Schrauben.


Diese 6 Schrauben werden herausgeschraubt.


Danach kann man die Plastikhülle abnehmen.


Ober- und Unterschale der äußeren Hülle neben dem Innenteil


Innenteil


Innenteil - Seitenansicht


Man klappt den verchromten Bügel nach vorne und den oberen Rahmen mit Rollen nach hinten. Man kann ihn mit Fingerspitzengefühl nach oben abziehen.


Der obere Rahmen ist ab.


Der verchromte Bügel wird vorsichtig entfernt.


Anschließend schraubt man die obere schwarze Seite vom Innenteil.



Vorsichtig klappt man die ober Seite seitlich weg. Das Flachbandkabel verträgt dies gut bei vorsichtiger Handhabung.


Es ist ratsam, dies an einem Bildschirm zu machen, auf dem die Anleitung im Internet zu sehen ist.


An dieser Platine am blauen Stecker muss die Lötstelle gesetzt werden. Mit einem Tesafilmstreifen kann man den Stecker mit der Platine so fixieren, dass man gut an die Kontakte kommt.


Die beiden markierten Kontakte werden mit einem schwachen Lötkolben zusammengelötet.

Letzter Schritt

Anschließend setzt man den Nikon SA-21 Adapter wieder zusammen. In meinem Fall hat es funktioniert und der Nikon SA-21 zog etliche lange Filmstreifen anstandslos durch.

Für lange Filme rückwärtige Klappe am Scanner öffnen

Man darf nicht vergessen, die rückwärtige Klappe am Scanner zu öffnen, damit der Film hinten herausrutschen kann.

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Hinweis von einem Leser:


Es gibt extra zwei Lötaugen, um aus dem SA-21 quasi einen SA-30 Endlos-Einzug zu machen.

Man muß dazu nicht zwischen den Pins löten, sondern kann einfach die beiden äußeren Lötaugen im oval eingezeichneten Kreis rechts neben dem großen „N“ von Nikon verwenden, dazu sind sie da.

Geht somit auch für ungeübte mit grobmotorischem Werkzeug wesentlich einfacher dort einen Lötpatzen aufzutragen und kann ggf. auch ganz leicht wieder rückgebaut werden.


 

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