Fujitsu Dokumentenscanner
2012/2021 © Thomas GadeVor einigen Jahren brachten mich viele Zeitschriften, Akten und Kontobelege in meiner Wohnung auf die Idee, sie zu scannen, um sie danach zu entsorgen. Ziel war es, das viele Papier loszuwerden. Dazu brauchte ich einen preiswerten und effizienten Dokumentenscanner. Die mir bisher aus dem Büro bekannten Geräte waren teuer, groß und auch kompliziert in der Bedienung. Als jemand in einem Kleinanzeigenportal einen gebrauchten Fujitsu ScanSnap S510 günstig anbot, wagte ich einen Versuch, der sich als Volltreffer erweisen sollte. Der Scanner war nicht größer als ein kompaktes Faxgerät für zuhause und kam mit einem erstaunlich umfangreichen Softwarepaket.
ScanSnap, ScanSnap Organizer, Adobe Acrobat und OCR
Die Software bestand aus drei wesentlichen Programmen.
Das Scanprogramm ScanSnap erkannte automatisch die Größe der Papiere, begradigte schief eingezogene Papiere digital, ermöglichte Duplexscannen (beidseitig) und erkannte an der Schrift, wie herum die Dateien gedreht werden mussten.
Dabei entstanden PDF-Dateien von sehr guter Qualität, die mithilfe des nächsten Programms, dem ScanSnap Organizier verwaltet wurden. Darin wurde jede Datei wie in einem Fotomanager mit einem Thumbnail von der ersten Seite dargestellt, beispielsweise die Titelseite einer Zeitschrift, was das Suchen und Finden vereinfachte.
Weiterhin war Adobe Acrobat 8 im Paket. Sie ließ sich nicht mehr aktivieren, daher war die Unterstützung von Adobe nötig. Der Softwaremix war in der Lage, die PDF Dateien mit einer OCR-Funktion, also einer Texterkennung, nachträglich zu bearbeiten und bot darüber hinaus eine dokumentenübergreifende Suche nach Stichwörtern an.
In kürzester Zeit erwies sich dieser Scanner als unverzichtbar. Allerlei Papierstapel verschwanden aus den Ablagen. Regelmäßig wurden Zeitschriften gescannt und entsorgt. Gleiches passierte jährlich beim Erstellen der Steuerunterlagen. Statt einem Haufen Papier lag der Steuererklärung eine DVD mit einem übersichtlichen Verzeichnis über die darauf gespeicherten PDF-Dateien bei. Sie wurde anstandslos vom Finanzamt akzeptiert und mir regelmäßig zur Aufbewahrung zurückgeschickt.
Am großen Bildschirm war das Arbeiten mit einem digitalen Archiv wesentlich angenehmer und einfacher als das Wälzen von Aktenordnern.
Papierstapel abschaffen

Papier ist schwer und braucht Platz. Mit Dokumentenscannern lassen sich dicke Papierstapel digitalisieren, die anschließen entsorgt werden können. Die meisten Papierstapel und aufgeschnittene Zeitschriften werden einwandfrei verarbeitet, sogar bei unterschiedlichen Papiergrößen und teilweise mit Knickstellen. Allerdings gibt es auch bedruckte Papiere, die Schwierigkeiten machen. Es ist dann ärgerlich, dass der Dokumentenscanner die einzelnen Bögen nicht zuverlässig einzeln nacheinander durchzieht, sondern manchmal zwei oder drei Blätter gleichzeitig transportiert. Immerhin merkt er das und stopp den Vorgang mit einer Fehlermeldung.
Auf Transportfehler haben verschiedene Faktoren Einfluss, unter anderem auch die Luftfeuchtigkeit. Mit der Zeit lernt man, welches Material ein Dokumenten-Scanner gut verarbeitet und welches man gar nicht erst einlegen sollte.
Vom eingelegten Papierstapel erstellt der Scanner eine PDF-Datei. Wichtig ist deshalb ein gutes Programm zur PDF-Verwaltung, wie der ScanSnap Organizer mit guten Verwaltungs- und Suchfunktionen. Er ermöglicht die Suche nach bestimmten Begriffen und zeigt als Ergebnis die betreffenden Dateien an nebst den konkreten Seiten.

Dokumentenscanner digitalisieren Papiere mit Texten und Bildern. Eine gute Dateiverwaltung und -sicherung vorausgesetzt, kann man so viele Zettel, Bücher, Zeitschriften und mehr aus dem Haushalt und Büro loswerden.
Digitalisierte Dokumente mit Suchfunktionen in der Dateiverwaltung sind außerordentlich nützlich und reduzieren die Menge des Papiers aus weniger wichtigen Rechnungen, Informationen von den Strom-Gas- und Wasseranbietern, Hausverwaltungen, Versicherungen, Kontoauszüge, Monatszeitschriften, Kataloge, sonstige Korrespondenz und mehr. Wer sich einmal so ein Gerät angeschafft und dessen Leistung zu schätzen gelernt hat, wird freiwillig wohl nicht mehr darauf verzichten.
Die Hersteller von Prospekten und Zeitschriften sollten bei der Herstellung von Druckwerken darauf achten, dass sie leicht zu digitalisieren sind oder alternativ gleich PDF-Dateien im Internet verfügbar machen. Einige Verlage bieten beim Abo der gedruckten Ausgaben an, dass man sie auch als PDF herunterladen kann. Das macht die Sache einfacher.
Ich lese lieber vom Papier als vom Bildschirm. Deshalb lese ich Zeitschriften und Bücher bevor ich ihre Rücken abtrenne, sie scanne und anschließend entsorge. Das Verfahren eignet sich vor allem für Unterlagen, die man als Nachschlagewerk oder als Belege benötigt. Außerdem werden viele Unterlagen in der modernen Kommunikation als PDF-Dateien gesendet.
Fujitsu ScanSnap S510
Fujitsu hat(te) diverse Dokumentenscanner unter dem Namen ScanSnap auf dem Markt. Sie sind klein und ähneln kompakten Faxgeräten.Ich hatte zuvor einen sehr teuren Dokumenten-Scanner von einem anderen Anbieter. Leider hatte er einen erheblich schlechteren Papiereinzug als der kleine Fujitsu. Es kam häufiger zu Staus und Fehlermeldungen. Darauf ist bei der Beschaffung eines Dokumenten-Scanners zu achten. Gut scannen können sie alle. Aber nicht alle können Papierstapel ordentlich der Reihe nach abarbeiten und niemand möchte die ganze Zeit am Scanner stehen und händisch den Papiereinzug begleiten. Der Fujitsu ScanSnap S510 erwies sich diesbezüglich als recht gut und hatte eindeutig die bessere Software-Ausstattung.

Ein kleiner Helfer auf dem Schreibtisch. Fujitsu ScanSnap S510
ScanSnap Organizer - Dokumentenverwaltung mit Suchfunktion

Suchen und finden. Der ScanSnap Organizer arbeitet in Kombination mit Adobe Acrobat. Gesuchte Dokumente werden in einer Liste aufgeführt. In mehrseitigen PDF-Dateien wird/werden konkret die jeweilige/n Seite/n angegeben.

ScanSnap Organizer: Dateimanagement mit guten Sortier- und Suchfunktionen.
Fujitsu fi-6130

Fujitsu fi-6130. Ein kleiner und leistungsstarker Dokumentenscanner.
Nach einigen Jahren wurde mein Fujitsu S510 durch einen Fujitsu fi-6130 ersetzt. Er war nur ein wenig größer war als der Fujitsu S510, jedoch schwerer und für eine stärkere Auslastung konzipiert, quasi als Arbeitspferd in einem professionellen Netzwerk. Zur Software gehörte weder Adobe Acrobat noch das geniale Scanprogramm ScanSnap. Stattdessen gab es ScanAll Pro, eine biedere Software mit besseren Nachbearbeitungsfunktionen, die bei der billigeren Variante ScanSnap gar nicht notwendig waren, weil sie selbst automatisch die Fehler korrigierte und dem Anwender die lästige Nachbearbeitung ersparte.
Das bedeutend teurere Gerät lieferte eine noch höhere Scanqualität, was sich besonders bei Zeitschriften bemerkbar machte. Die digitalen Kopien von Katalogen und aufwendig gedruckten Fotozeitschriften sahen aus wie die Originale und auf großen Monitoren verblüffte der Detailreichtum, der am Original mit dem bloßen Auge so gar nicht wahrgenommen wurde. Ebenfalls nicht im Paket war der wunderbare PDF-Explorer ScanSnap Organizer. Doch den hatte ich vom S510 und die Version war kompatibel mit der Scan Software des Fujitsu fi-6130.
Fujitsu fi-6130: Bessere Hardware, aber schlechtere Software
Beim Scannen der Unterlagen aus einem umfangreichen Nachlass aus Postkarten, alten Briefen auf dünnem Luftpost Papier in Formaten abweichend von DIN A4, Visitenkarten und Notizzetteln erwies sich das Arbeiten mit dem schnellen Fujitsu fi-6130 als mühsam, weil die Stapel aus unterschiedlich großen und dicken Papieren zu PDF Dateien mit vielen Seiten, auf denen die gescannten Unterlagen schief lagen und nicht automatisch die unterschiedlichen Größen erkannt wurden, unschön aussahen und der Nachbearbeitungsbedarf viel zu groß war, um das Aussehen zu verbessern.
Optional erhältlich: Bessere Software für Fujitsu Scanner der fi-Serie
Eine Recherche ergab, dass eine neue Version von ScanAll Pro existierte, für die es ein Plugin gab, das einen ScanSnap Modus hinzufügte. Fujitsu spendierte mir freundlicherweise das kostenpflichtige Update. Kurz nach der Installation scannte der hervorragende Fujitsu fi-6130 mit dem Komfort der günstigeren Geräte in der besseren Qualität der Spitzengeräte. Super!
Wer Papierstapel aus Vorlagen in unterschiedlicher Größe zu scannen hat, erleichtert sich die Arbeit erheblich durch ein Update der Software. Die Ergebnisse werden besser und man spart viel Zeit.
Die Lizenz für FUJITSU Scand All PRO V2 für fi-6x Scanner kostet bei Amazon rund 155 €. FUJITSU Scand All PRO V2 single Lizenzen fuer fi-6 Das ferner benötigte ScanSnap Mode Add-in und ein aktueller Twain-Treiber werden kostenlos von der Fujitsu-Website heruntergeladen. Dort steht auch, welche Scanner unterstützt werden.
Lange Haltbarkeit
Die kleinen Dokumentenscanner sind robust gebaut und eignen sich gut für die Anwendung in Büros, beispielsweise im Sekretariat oder bei einem Steuerberater und Rechtsanwalt. Von Zeit zu Zeit sind Verschleißteile im Einzug für die Papiere auszutauschen. Die Oberflächen der Gummirollen nutzen sich ab. Dann bestellt man sich neue und ersetzt die alten.
Bei eher geringer Nutzung im privaten Haushalt sind die Dokumentenscanner von Fujitsu kaum kaputt zu bekommen. Das sich neuere und ältere Geräte kaum voneinander unterscheiden, spricht also nichts dagegen, sie lange zu benutzen.
Künstliche Veralterung durch neue Betriebssysteme
Einen Strich durch diese Rechnung machen jedoch neue Betriebssysteme, für die keine Treiber mehr entwickelt werden. Deshalb sind aus zweiter Hand sehr gute Dokumentenscanner im ausgezeichneten Zustand relativ oft für geringe Beträge erhältlich, weil die Anbieter sie nach einem Update des Betriebssystems nicht mehr in Betrieb nehmen können. Im Internet liest man entsprechende Bestätigungen, die solche Geräte dann zum alten Eisen erklären, obwohl sie ihre Fähigkeiten eigentlich nicht eingebüßt haben.
Doch noch unter neuen Betriebssystemen weiter verwenden
Meinen Fujitsu fi-6130 dürfte unter Windows 10 gar nicht mehr mit dem ScanSnap Mode laufen. Es dauerte eine Weile, bis ich das mithilfe einiger Ratschläge aus dem Internet von anderen ebenfalls betroffenen Nutzern solcher Geräte und der Software lösen konnte.
Das wird sicherlich auch in Zukunft möglich sein, was allerdings immer etwas mühsam ist. Nicht jeder hat die Geduld und die Motivation, um sich an die Lösung heran zu tasten.
Vuescan als Software-Alternative
Alternativ kann die Software VueScan Professional Edition (knapp 70 €) verwendet werden. Sie bietet einen ähnlichen Funktionsumfang wie die Software von Fujitsu an und ist überdies vorteilhaft, wenn die Dokumentenscanner zum Digitalisieren von Fotosstapeln aus Alben eingesetzt werden, beispielsweise den früher häufig verwendeten Flipalben mit Einsteckttaschen.
© Thomas Gade
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