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Allgemein Register
Funktionen Quelle
Kalibrierung Zuschnitt
Scannen Schwarzweißfilm Filter
Scannen Farbnegativ Farbe
Scannen Dias Ergebnis
Filmtyp identifizieren Einstellungen

VueScan erfüllt zwei Aufgaben: Das Scannen des Bildes und die Verarbeitung der Rohdaten. Die Aktionen 'Vorschau' und „Scannen' umfassen beide Schritte, also Scannen (oder Datei öffnen) und Verarbeiten. Der Hauptunterschied zwischen dem Preview und dem Scan besteht darin, dass die Vorschau in der Regel nicht gespeichert wird und ein größerer Bereich gescannt wird, aus dem dann ein Ausschnitt gewählt wird. Es ist möglich, die Daten nach dem Scannen unbearbeitet als Rohdaten zu speichern und später zu verarbeiten.

Scannen

Das Scannen ist ein Vorgang, bei dem mit Hilfe von Geräten Bilder digitalisiert werden. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Flachbettscannern und Filmscannern. Sie haben eine (oder mehrere) eingebaute Leuchtquellen, Filmhalter oder Flächen zur Auflage von Vorlagen und eine komplizierten Scantechnik, die in der Regel aus einer Scanzeile (CCD-Sensor) nebst der davor sitzenden Optik und einem Fortbewegunsmechanismus besteht. Im Flachbettscanner wird die Scanzeile Schritt für Schritt (oder Zeile für Zeile) entlang der Vorlage bewegt, um sie abzutasten. Dabei werden in genau definierten Abständen Punkt für Punkt Messungen der Helligkeit durchgeführt. Bei Farbvorlagen geschieht das für rotes, grünes und blaues Licht. Diese Daten fließen zu einer Rohdatei für ein Bild zusammen. Das Digitalisieren ähnelt dem Belichtungsvorgang in der Fotografie. Dunkle Bilder werden länger belichtet wie helle. Die Belichtungssteuerung geschieht durch das Variieren der Abtastzeit und/oder Steuerung der Lampenhelligkeit. Die Belichtungsmessung findet nach der Preview und dem Definieren des Bildes durch das Vorgeben eines genauen Ausschnitts statt. Es gibt Filmscanner, die Filmstreifen automatisch von Bild zu Bild bewegen können oder gerahmte Dias wechseln. Auf dem Flachbettscanner können mehrere Vorlagen nebeneinander liegen oder es sollen mehrere Ausschnitte aus einer großen Vorlage digitalisiert werden. Diese Vorgänge lassen sich mit VueScan durchführen. Das Ergebnis eines Scanvorgangs ist eine Rohdatei, die zunächst im Arbeitsspeicher gelagert wird.

Wenn „single-pass [einmaliger Scanvorgang] multi-scanning [Mehrfach-Scannen]' eingestellt ist, wird jede Zeile vom CCD-Sensor mehrmals gelesen und die Ergebnisse zu einem Durchschnittswert zusammengefügt. Wenn „multi-pass [mehrfacher Scanvorgang] multi-scanning [Mehrfach-Scannen]' eingestellt ist, wird der gesamte Ausschnitt mehrmals vollständig gescannt und die Ergebnisse ebenfalls zu einem Durchschnittswert zusammengefügt. Der 'multi-pass' Vorgang setzt einen präzisen Scanner voraus, der das Bewegen der Scanzeile mehrmals nacheinander genau gleich durchführt.

Der Anwender kann entscheiden, ob die Rohdatei zunächst auf der Festplatte gespeichert wird, um später korrigiert zu werden oder unmittelbar nach dem Einlesen der Daten eine Bearbeitung stattfindet.

Vuescan verwendet den Begriff Scan auch dann, wenn der o.g. Vorgang bereits abgeschlossen wurde und die Rohdaten von einem Speicher eingelesen werden, um sie weiter zu verabeiten. In anderen Programmen würde man dazu 'Datei öffnen' sagen. Daher soll an dieser Stelle aufgeführt werden, woher die Rohdaten beim 'Scannen' mit VueScan stammen können:

1. Als Ergebnis einer unmittelbar vorangegangenen Digitalisierung einer Vorlage mit Scanner
2. Durch öffnen der Rohdaten von vorherigen Scans („Input|Source' „File')
3. Durch öffnen der Rohdaten aus Digitalkamera („Input|Source' „File') VueScan ist mit vielen RAW-Formaten kompatibel
4. Durch öffnen von sonstigen Bilddateien in TIFF und JPEG Formaten
5. Die Rohdatei befindet sich bereits im Arbeitsspeicher **

** VueScan behält einen Rohscan im Arbeitspeicher. Man kann ihn zur Ausgabe von verschiedenartig bearbeiten Kopien verwenden, ohne neu scannen zu müssen. Es ist möglich Bilder mit und ohne ICE Korrektur, mit und ohne Schärfung, mit und ohne diese oder jene Farbkorrektur usw. unterschiedlich auszugeben, indem nach jeder Parameteränderung 'Save' angeklickt wird. Das ist eine wunderbare Eigenschaft, die im Rahmen der Bildoptimierung sehr interessante Möglichkeiten anbietet.

Wird eine Vorschau für einen Filmstreifen mit mehreren Bildern veranlasst, gibt es für jede Datei einen separaten Datenpuffer und man kann zwischen den Einzelbildern ohne zusätzliche Previews oder Scans wechseln. Dafür ist ausreichend Arbeitsspeicher nötig. Die Gesamtspeichermenge ist durch die Einstellungen 'Prefs|Image Memory' „Prefs|Preview mem (MB)' (für die Vorschau) und „Prefs|Scan mem (MB)' (für den Scan) begrenzt. Wenn mehr Speicher benötigt wird, werden die ältesten Datenpuffer freigegeben bis genug Speicher für eine neue Vorschau oder einen neuen Scan vorhanden ist.

Wenn die „Input|Source' Einstellung auf „File' eingestellt ist, werden Dateien geöffnet und behandelt, als kämen sie direkt von einem Scanner. Die „Input|Mode'-Einstellung wird dafür benutzt, um den Scannertyp festzulegen, von dem die Rohdaten (!!) stammen. Das ist hilfreich für die nachfolgende Farb- und Tonwertkorrektur. Die zu bearbeitenden Daten können unbearbeitet Rohdaten aus Scannern sein und RAW-Dateien aus Digitalkameras. Werden Daten geöffnet, die bereits bearbeitet wurden, darf bei „Input|Mode' kein konkretes Gerät genannt werden.

Wenn das Vorschaubild gescannt wird, ist die Belichtungszeit auf 1.0 eingestellt. Der gescannte Bereich ist des gesamte Vorschaubereich [also kein 'Ausschnitt']. Die Auflösung ist auf einen Wert eingestellt, der etwa 1 Million Pixel produziert.

Beim endgültigen Scan wird die Belichtungszeit entweder aus der Vorschau oder aus den manuellen Einstellungen berechnet, der Scanbereich ist ein Teil des Vorschaubereichs (begrenzt durch den blinkenden Rahmen des Ausschnitts). Wenn die Auflösung auf „Auto' eingestellt ist, wird eine Auflösung benutzt, die etwa 4 Millionen Pixel produziert.

Verarbeiten

Das Erzeugen der Rohdaten ist nur die halbe Miete. In der Regel umfaßt das Scannen auch das Verarbeiten der Daten zu Bildern mit natürlich wirkender Farbbalance, Kontrast und Helligkeitsverlauf. Die Verarbeitungsvorgaben werden für die Vorschau und den folgenden Scan angewandt. Wenn der Scanner entsprechend ausgestattet ist, werden im ersten Schritt die Infrarot-Daten mit den RGB-Daten verglichen, um die Staub- und Defektkorrektur vorzubereiten.

Dann wird der Säuberungsfilter (sofern aktiviert) angewandt. Er hat die Aufgabe, Staub und Kratzer mit Hilfe der Infrarot-Daten zu entfernen, indem diese Punkte mit der unmittelbaren Umgebungsfarbe gefüllt werden. Dieser Filter reduziert auch das Filmkorn.

Infrarot-Daten bekommen sie nur von Scannern mit einem IR-Kanal. Wenn dieser Kanal bei ihrem Gerät nicht vorhanden ist, sind die Einstellungen ausgeschaltet und nicht verfügbar.

Ist die Einstellung „Output|Raw file' aktiviert und „Output|Raw output with' auf „Save' eingestellt, werden die Daten in eine TIFF-Datei gespeichert. Diese Rohdaten können später wiederverarbeitet werden, wenn die Einstellung „Input|Source' auf „File' gestellt wird. Beachten sie, dass die IR-Kanal-Daten, wenn vorhanden, als Teil dieser Rohdatei gespeichert werden.

Als nächstes werden die Filter „restore colors'- [Farben wiederherstellen] und der „restore fading'- [Ausbleichungen wiederherstellen] angewandt (wenn eingeschaltet). Das bedeutet, dass das gesamte Bild einmal untersucht wird, um die ursprünglichen Farben des Bildes zu ermitteln, um Farbverschiebungen und Ausbleichungen zu korrigieren. (Anmerkung: 'restore colors' führt häufig zu unbrauchbaren Ergebnissen.)

Dann erfolgt die Bildschärfung. Grundsätzlich sollte sie erst vor der Verwendung eines Bildes, beispielsweise einem Druck oder einer Darstellung im Internet, vorgenommen werden. Daher bleibt die Schärfung ausgeschaltet, wenn Archidatein erzeugt werden. Es gibt andere Methoden, die bessere Ergenbnisse bringen als VueScan. Wird VueScan zum Drucken verwendet, ist die Schärfung eventuell sinnvoll. Man sollte das ausprobieren.

Der letzte Schritt ist die Farbkorrektur. Die Einstellungen aus der „Color' Register werden benutzt, um die endgültigen Farben der gespeicherten Bilder herzustellen.

Nach der Bildkorrektur, werden Previews im Vorschaufenster angezeigt und Scans gemäß den Einstellungen in der „Output' als TIFF-, JPEG-, PDF- OCR-Text-Datei und/oder Index-Datei gespeichert.

Farbabgleich / Farbbalance

Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Bildes ist die Farbbalance - damit neutrale Farben neutral und andere Farben originalgetreu aussehen. VueScans Voreinstellung für „Color|Color balance' („White balance'[Weißabgleich]) kann dies für die meisten Bilder automatisch bewirken.

Für ungewöhnliche Lichtverhältnisse bei der Aufnahme ist VueScans Weißabgleich nicht optimal. Das Licht eines Sonnenuntergangs wird damit so verändert, dass der Boden grau aussieht anstatt orange oder Scans von Blumen weniger intensiv erscheinen, als sie sein sollten. Für solche Bilder ist die Umstellung von „Color|Color von „White balance' auf „Neutral' besser.

Beim Scannen von Dias soll „Input|Media' auf „Image' eingestellt sein. (Offene Frage: Wozu gibt es die Einstellung 'slides' ???)

Mit der Einstellung „Color|Color balance' auf „Manual' [manuelle Anpassung], können die Farben manuell abgestimmt werden. Das ist mit den drei Reglern für Rot, Grün und Blau gewöhnungsbedürftig. Andere Programme haben das komfortabler gelöst. Aber es gibt die Funktion der Grau-Pipette.

Dazu wird die rechte Maustaste benutzt (Mac OS: mit Control-Taste) und auf einen Teil des Bildes geklickt, der einen neutralen Ton (z. B. einen grauen Schatten) enthält. Man kann auf verschiedene Stellen klicken, von denen man annimmt, dass der 'Farbton' an dieser Stelle grau ist. Der übrigen Farben werden jedesmal entsprechend angepasst. Trifft man einen günstigen Punkt, stimmt das Bild. Mit etwas übung, ist dies ein wichtiges Werkzeug. Man kann den Farbabgleich auf den Wert „White balance'[Weißabgleich] zurücksetzen mit einem Doppelklick auf die rechte Maustaste zurücksetzen. (Mac OS: mit Control-Taste).

Mehrere Vorlagen scannen/Stapelverarbeitung

Mit der „Input|Batch scan'-Einstellung können mehrere Bilder automatisch nacheinander gescannt und bearbeitet werden. Es gibt Scanner, die das bearbeitete Bild auswerfen und das nächste einziehen oder einen Filmstreifen mit mehreren Aufnahmen von Bild zu Bild bewegen können. Flachbettscanner auf deren Auflageflächen mehrere Bilder liegen können so angesteuert werden, dass ein Bild nach dem anderen gescannt wird.

Die Geschwindigkeit des stapelverarbeitenden Scanners kann erhöht werden, wenn auf eine Vorschau für jedes Bild verzichtet wird. Das ist machbar, wenn für alle Bilder der gleiche Ausschnitt verwendet wird. Weiterhin werden die Häkchen bei den Einstellungen „Crop|Auto offset' und „Crop|Auto rotate' enfernt. Mit der „Input|Lock exposure' Einstellung kann dieselbe Belichtungszeit für alle aufeinanderfolgenden Scans festgelegt werden, um Meßvorgänge zu reduzieren. Das ist bei gemixten Vorlagen mit unterschiedichem Kontrast und Helligkeiten nicht empfehlenswert.

VueScan erlaubt das Scannen von mehreren Fotos bzw. Ausschnitten auf einem Flachbettscanner. Es gibt grundsätzlich zwei Wege.

Beim ersten müssen die Bilder jeweils in einzelne Felder eines Gitter passen und entsprechend positioniert werden. Im 'Crop-Register' werden Einstellungen vorgenommen, mit denen festgelegt wird, wieviele Bilder nebeneinander liegen („Crop|X images') und untereinander liegen („Crop|Y images'), sowie die Abstände zwischen den Bildern und einiges mehr. Das Verfahren ist gewöhnungsbedürftig aber brauchbar.


Die zweite Möglichkeit kommt ohne das Gitter aus, verlangt aber bei hohen Auflösungen einen großen Arbeitsspeicher und einen flotten Rechner:

· 'Input|Scan from preview' aktivieren
· 'Preview'-Schaltfläche drücken
· den ersten Ausschnitt mit der Maus festlegen
· 'Save'-Schaltfläche drücken (sieht wie eine Diskette aus), den nächsten Ausschnitt mit der Maus festlegen usw.
Wiederholen sie diese Prozedur jedesmal, wenn sie mehrere Fotos, dias oder Filmstreifen auf den Flachbettscanner legen.

Benutzung von Rohdaten

VueScan erlaubt das Speichern von Rohdaten aus einem Scanvorgang. (mit „Output|Raw file'). Sie enthalten Daten, die direkt vom CCD-Sensor des Scanners kommen, ohne jegliche Farbkorrektur und Veränderung. Keine der Einstellungen in den „Filter'- oder „Color'-Registern beeinflussen die Rohdatei außer wenn „Output|Raw output with' auf „Save' eingestellt ist. Dann werden Vorgaben zum Drehen, Spiegeln, für die Infrarot-Reinigung und der Korn-Reduzierung berücksichtigt. Die Korn-Reduzierung sollte niemals eingestellt sein, da es zu diesem Zweck bessere Werkzeuge gibt, als VueScan sie beinhaltet.

Ist das Speichern von Rohdateien sinnvoll? Auf zwei Vorteile sei hingewiesen. Das Scannen geht ohne Bildverarbeitung schneller und ist bei vielen Bildern die per Hand eingelegt werden müssen, sinnvoll. Die Bearbeitung kann nachträglich unbeaufsichtigt stattfinden. Die gespeicherten Rohscans können später als Ausgangsmaterials für Kopien aller Art verwendet werden. Die Notwendigkeit für ein erneutes Scannen tritt erst ein, wenn der Ausschnitt vergrößert wird oder eine höhere Auflösung erforderlich ist und im Falle der Verfügbarkeit von besserer Scantechnik, die qualitativ hochwertigere Daten erzeugt.

Für die Stapelverarbeitung werden die Einstellungen für Quelle und Medien in der „Input' Register angepasst. Zunächst wird „Input|Options' auf „Advanced' [Version 2007: 'More'-Schaltfläche] eingestellt und mit dem Befehl „File|Default options' auf die Standardeinstellungen zurückgesetzt.

Bei „Crop|Preview area' wird auf „Default' eigestellt, „Crop|Crop size' auf „Maximum', „Crop|Y images' auf 1 und entfernen Sie alle Häkchen in der 'Output'-Register außer „Output|Raw file' (das aktiviert sein sollte). Beim Scannen jedes Einzelbildes werden Dateien mit den Namen scan0001.tif, scan0002.tif usw. erzeugt. Sie können auch den Ordner und die Dateinamen mit der Option „Output|Raw file name' verändern.

Um diese Rohdateien zu bearbeiten wird im Register Input und „Source'die Einstellung „File'gewählt. Bei „Input|Files' wird das erste zu bearbeitende Bild in der Serie (normalerweise scan0001.tif) angeklickt. Unter „Input|Mode' wird der Scanner eingestellt, der die Dateien erzeugt hat. Alle anderen Einstellungen werden so gesetzt, als würden die Dateien unmittelbar nach dem Scannen verarbeitet.

Stellen Sie „Input|Batch scan' auf „All' ein, um alle Dateien zu scannen oder wählen Sie „List' ein, um manuell die Einzelbildnummern einzugeben. Gibt man dort zum Beispiel „1-3,5,7' ein, werden die Bilder von eins bis sieben ohne Bild vier bearbeitet wenn die „Scan'-Schaltfläche gedrückt wird.

Bildqualität maximieren

Die Grundidee ist es, jedes Pixel mehrmals zu scannen und dann einen Durchschnittswert zu bilden. Jede Verdoppelung der Abtastvorgänge erhöht die effektive Anzahl der nützlichen Datenbits um 1. Wenn ein 10-Bit-Scanner wie der Nikon LS-30 bei einem Scanvorgang jede Pixelposition viermal abtastet, enstehen effektiv 12 Bit verwertbare Bilddaten.

Es gibt mehrere Wege, mehrfache Messwerte zu erhalten. Der erste ist „single-pass multi-scanning' [Mehrfaches Messen in einem Scan-Vorgang]. Manche Scanner können jede Pixelposition mehrfach abtasten, bis sie den Scankopf auf eine neue Position bewegen. Filmscanner mit der Funktion „single-pass multi-scanning' sind: Minolta QuickScan 35, Scan Dual, Scan Dual III, Scan Multi, Scan Multi Pro, Scan Speed, Scan Elite, Scan Elite II und der Nikon LS-2000/LS-4000/LS-8000.

Die zweite Technik ist „multi-pass multi-scanning' [Mehrfaches Scannen in mehreren Scan-Vorgängen]. Diese Funktion, können die meisten Scanner ausführen. Manche können jedoch nach jedem erfolgten Scan-Vorgang [scan-pass] nur ungenau zurücksetzen, so dass diese Aufgabe nicht zufriedenstellend erfüllt wird.

Ein andere Möglichkeit besteht darin, mit einer hohen Auflösung zu scannen und dann Durchschnittswerte von aneinandergrenzenden Pixelblöcken zu bilden. Beispielsweise werden 2700 dpi eingestellt und ein Durchschnitt aus jedem Pixelblock der Größe 2x2 gebildet, um eine bessere 1350-dpi-Datei zu erhalten. Mit 1350 dpi zu scannen heißt in diesem Fall, dass alle anderen Pixel und alle anderen gescannten Zeilen gelöscht werden, wobei das Scannen mit 2700 dpi mit der Einstellung „Output|TIFF size reduction' auf 2 bedeutet, dass der Durchschnitt von Pixelblöcken der Größe 2x2 gebildet wird und die Zahl der effektiven Bits in dieser Auflösung um 2 erhöht wird. Dieses Verfahren ist unbrauchbar, wenn Daten mit der maximal möglichen Auflösung eines Scanner benötigt werden aber eine interessante Variante beim Verwenden von Flachbettscannern, die mit sehr hohen, unrealistischen Nennangaben verkauft werden.

Dateiformate

VueScan bietet folgende Speicherformate an: TIFF (.tif), JPEG (.jpg), PDF und OCR. Jeder Index wird als BMP gespeichert. JPEG kann mit 8 Bit für Schwarzweiss (Graustufen) und 24 Bit für Farbbilder gespeichert werden. Wenn ein Bild als JPEG gespeichert wird, gehen auch bei höchster Qualität (und niedrigster Kompression) einige Bildinformationen verloren. Dieser Verlust verstärkt sich, wenn die Datei bearbeitet und erneut gespeichert wird. Daher ist es besser, zunächst TIF-Dateien zu erzeugen und soweit zu bearbeiten, dass auch in Zukunft keine wesentlichen Veränderungen an dem zu archivierenden Bild wahrscheinlich sind bevor JPG-Kopien erzeugt werden. Da Speicher relativ billig ist, empfiehlt es sich, die TIF-Versionen dauerhaft zu bewahren, auch wenn Dateien in diesem Format sehr gross sein können.

Es gibt sechs verschiedene TIFF-Möglichkeiten: Schwarzweissbilder (Graustufen) benötigen einen Farbkanal. Farbbilder haben drei Farbkanäle (Rot, Grün, Blau). Das Schwarzweissbild kann mit einem Bit pro Pixel auskommen, wenn nur zwischen reinem Schwarz und Weiss unterschieden werden soll (Text). Sind Tonwerte von Schwarz bis Weiss mit unterschiedlichen Graustufen vorhanden, werden 8 Bit oder 16 Bit pro Pixel benötigt. Farbfotos haben drei Kanäle mit jeweils 8 oder 16 Bit 'Farbtiefe'. Scanner und Digitalkameras haben davon abweichende interne Bitzahlen, die zwischen 8 und 16 pro Kanal liegen können. Die Werte über 8 Bit können nur ausgenutzt werden, wenn die Ausgabedatei 16 Bit pro Kanal enthält.

Diverse Scanner haben einen vierten Kanal für Infrarotlicht. Er wird für die automatische Schmutz- und Kratzererkennung verwendet. VueScan bietet an, in einer 64 Bit Datei die vier Kanäle Rot-Grün-Blau-Infrarot (RGBI) zu speichern. Zudem kann der Infrarotkanal separat als 16-Bit Datei ausgegeben werden.

Die Rohdateien des Scans werden bei mehr als 8 Bits pro Kanal im linearen Format, und bei nur 8 Bits je Sample mit Gamma 2.2 ausgegeben. Die gespeicherten TIFF-Dateien haben immer eine Gamma-Korrektur entsprechend des benutzten Farbraums [color space] (1,8 für Apple RGB, ColorMatch RGB, ProPhoto RGB und ECI RGB und 2,2 für alle anderen Farbräume). Rohdateien des Scans im linearen Format sind dunkel. Das ist normal.

TIFF-Daten können komprimiert werden. VueScan benutzt „CCITT Group-IV compression' für 1-Bit-Dateien und für alle anderen Formate die „LZW compression'. Sie ist etwas langsamer beim Speichern, benötigt aber 40% weniger Speicherplatz. Die Größe der JPEG-Dateien kann mit der Einstellung „JPEG quality' kontrolliert werden, die festgelegte Werte reichen von 75 (stark komprimiert, mittlere Qualität) bis 95 (nicht sehr komprimiert, hohe Qualität)

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Scannen Farbnegativ Farbe
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