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Epson Perfection V750 Pro

Juni 2007 © Thomas Gade


1. Allgemeine Angaben 5. Stapelscan
2. Software 6. Mittelformat - 6x6 cm
3. ICE 7. Multi Exposure
4. Kleinbildfilm - 35 mm 8. Fazit


ICE - Automatische Schmutz- und Kratzererkennung

Diese drei Buchstaben stehen für Infrared Cleaning. Damit ist eine Schmutz-, Staub- und Kratzererkennung gemeint, die mit speziellen Scannern, die neben dem Rot-, Grün und Blaukanal zur Erzeugung einer RGB-Datei Scans einen zusätzlichen Infrarotkanal zur Feststellung von Defekten haben. Der 'Infrarotscan' wird üblicherweise nach dem RBG-Scan mit einem separaten Abtastvorgang durchgeführt.
Diese Option ist grundsätzlich sehr nützlich. Auf dem Film und den darunter und darüberliegenden Glasscheiben sammelt sich zwangsläufig Staub. Zudem gibt es Kratzer. Eine Automatik erspart viel Arbeitszeit am Rechner. Geeignete Software vergleicht die Infrarotwerte mit den RGB-Werten und retuschiert Stellen, die als Defekte erkannt werden. Das Verfahren funktioniert mit Farbfilmen, jedoch nicht mit konventionellen Schwarzweissfilmen. Die Ergebisse sind stark von der verwendeten Software abhängig.

Die nachstehenden Bilder zeigen Ausschitte aus 1600 dpi Scans von einem 6x6 Kodak-Dia. ICE funktioniert in der Kombination Epson V750 Pro mit SilverFast Ai 6.4.4 nicht fehlerfrei. Silverfast Ai 6.x bietet zwei ICE-Stufen an. 'ICE-Lite' und 'ICE-Qualität'. ICE-Lite erkennt und retuschiert viele Defekte. Es kommt dabei zu kleineren Retuschefehlern, die in der Regel hinnehmbar sind. 'ICE-Qualität' ist unbrauchbar, weil die Retusche stellenweise augenfällig falsch ist oder großflächige Bildzonen völlig verunstaltet werden können.
ohne ICE

ICE - Lite

Mit dieser Stufe wird feiner Staub effektiv eliminiert. Die Retusche ist nicht ganz einwandfrei, wie links unten an einem Kaktus zu sehen ist, aber grundsätzlich in Ordnung.

ICE Qualität

Staub wird erkannt und retuschiert aber unten in der Mitte ist an den Dachziegeln ein Schaden zu erkennen. Ein Bildteil wurde offenbar als Defekt identifiziert. Die Retusche ist großflächig und falsch.


Seltsame Artefakte bei ICE - Qualität

Von der Verwendung der Einstellung ICE-Qualität muss abgeraten werden. Die Bilder können starke Bildfehler aufweisen, die bei ICE-Geschwindigkeit nicht entstehen.


Ausschnitt aus einem Bild: 3200 dpi, ICE-Geschwindigkeit (ICE-Lite). Schmutz und Kratzer werden deutlich reduziert. Bis auf wenige helle Pünktchen ist das Bild einwandfrei.


Ausschnitt aus einem Bild: 3200 dpi, ICE-Qualität. Das Bild wird in Blöcke zerlegt! Dieser Effekt trat im Test häufig auf.

ICE ist nicht für den gesamten durchleuchtbaren Raum verfügbar!

Die infrarotgestützte Reinigung ist nicht auf der gesamten 'Filmfläche' verfügbar. Daher lassen sich nur sechs gerahmte 6x6 Dias in dem Bereich unterbringen anstatt 12 Stück, wie man zuerst annimmt. Der Epson Perfection V750 gehört wahrlich nicht zu den billigen Scannern und bei einem Kaufpreis um 750 Euro ist diese Einschränkung nicht nett. Meinem Händler war dies nicht bekannt und auf der Verpackung sah ich diesbezüglich keinen Hinweis.


1. Allgemeine Angaben 5. Stapelscan
2. Software 6. Mittelformat - 6x6 cm
3. ICE 7. Multi Exposure
4. Kleinbildfilm - 35 mm 8. Fazit


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