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Fotostation Pro 4

© Thomas Gade

Fotostation Pro 4 12/ 2003
Fotostation Pro 5.2 - Teil I 06/ 2007
Fotostation Pro 5.2 - Teil II 06/ 2007
Fotostation Pro 7 05/ 2012

Fotostation ist eine Software zur Verwaltung, Bearbeitung und Beschriftung von Fotos. Neben einem guten IPTC-Editor ist es sehr nützlich zur Erstellung von Internet-Bildkatalogen. Fotostation 4 oder 4.5 wurde früher unter anderem mit Digitalkameras im Paket verkauft. Für Jpg-Fotos sind die alten Versionen immer noch sehr gut einsetzbar.


Fotostation 4 - Thumbnailübersicht

Der Screenshot zeigt eine frühe Version von Fotostation 4. Der Hersteller, eine norwegische Firma namens Fotoware, bringt häufig Updates raus, die 'build xyz' heißen. Die Nummer hinter dem Begriff build ist fortlaufend. Seit einem Update läuft Fotostation nur noch mit einem parallel installierten Quicktime. Mit Fotostation kann man Verzeichnisse wählen und die Bilder einlesen. Unter den Miniaturen steht der Name. Sind die Fotos IPTC-konform beschriftet, sieht man unten in einem weißen Feld den Text der Objektbeschreibung. Markiert man ein Bild und klickt auf 'öffen', erscheint das jeweilige Bild in einer Einzelansicht und kann bearbeitet werden. Bei Colorbildern zeigt Fotostation ein Histogramm mit den drei Farbkanälen. Mit Automatikfunktionen lassen sich Bilder korrigieren und mittels der Farbeinstellungen manuell nachjustieren. Wer sich mit diesen Werkzeugen vertraut gemacht hat, kann schnell einen Haufen Rohscans bearbeiten. Eventuell ist eine Feinabstimmung im Photoshop notwendig. Die meisten Jpg-Bilder werden mit Fotostation zügig und gut getrimmt. Das ist besonders für Bilder, die bereits im Archiv sind und vor einer Verwendung rasch nochmal aufpoliert werden sollen, klasse. Für 16-Bit-Tiffs ist das Programm nicht geeignet, weil es die Farbtiefe auf 8 Bit reduziert.


Fotostation 4 und 4.5 - Bildbearbeitungsmodus

Besonders angenehm ist die Serienbearbeitung geregelt. In der Thumbnailübersicht werden die zu bearbeitenden Bilder markiert. Klickt man dann auf 'öffnen' wird ein Bild nach dem anderen zur Bearbeitung geöffnet. Nach dem Speichern eines Fotos öffnet sich automatisch das nächste. Sie werden also nicht gleichzeitig geöffnet sondern nacheinander. Das ist wesentlich flotter als im Photoshop. Somit ist Fotostation ideal für das schnelle (Vor-)Bearbeiten von größeren Bildmengen.

Fotostation 4.5 verlangt unter Windows zwingend 'kleine Schriftarten', um eine einwandfreie Darstellung zu gewährleisten. Sonst werden Untermenues und Textfelder angeschnitten. Das ist bei Bildschirmen mit hohen Auflösungen wegen der kleinen Schrift nicht ideal. Die kritischen Fenster erscheinen nicht in voller Bildschirmgröße sondern wie Pop Ups. Sie lassen sich nicht vergrößern und haben keine Scrollbalken, die es ermöglichen würden, den angeschnittenen Inhalt komplett zu sehen.


Fotostation 4.5 - angeschnittene Fenster

Das Textfeld unterhalb der Thumbnails enthält in älteren Versionen (Fotostation 4) nur die Objektbeschreibung. Fotostation 4.5 zeigt zuerst Exif-Daten, die von der Digitalkamera stammen. Der für die Archiverung maßgebliche Text erscheint darunter. Wer seine Einträge lesen möchte, muss das Textfeld zu Lasten der Thumbnailübersicht vergrößern. Man sollte die Exif-Darstellung ausblenden können.


Ausschnitt aus Fotostation 4.5

Fotostation versus Fotostation Pro


Die 'einfache' Fotostation, die mit Digitalkameras oder Scannern gebundelt wurde oder preiswert erhältlich war, bietet nahezu alles, was man für die Organisation von Jpg-Bildern, des Generierens von Webseiten und diverser anderer Dinge benötigt. In Kombination mit einem gutem Bildbearbeitungsprogramm für präzise Feinarbeiten und einem HTML Editor ist man für die meisten Aufgaben wohl ausgestattet. Die Suchfunktion ist hervorragend.

Wozu gibt es dann Fotostation Pro? Sie ist der Kern eines modularen Systems aus mehreren Komponenten besteht, die man individuell erwerben muß. Große Verlage, die Bildbestände erzeugen, verwalten und in vielfältiger Weise verwenden, können mit der Software von Fotoware den gesamten Arbeitsfluss von der Erfassung einer Bilddatei bis zum Druck organisieren. Die Bildverwaltung von großen Beständen, auf die viele Nutzer an vielen Plätzen gleichzeitig zurückgreifen, erfordert andere Methoden als die 'einfache' Fotostation anbot. Um eine volle 16-Bit-Kompatibiliät zu erhalten, ist (leider) das Modul 'Color Factory' notwendig.

Für kleinere Archive bietet Fotostation Pro nur eine Funktion, die wirklich wichtig ist: Massenänderung an Texteinträgen.

Beispiel: Ein Museum ändert seinen Namen. Das manuelle Editieren der Quellhinweise in den individuellen Texteinträgen würde sehr lange dauern. Mit Fotostation Pro können alle Textdaten, die sich in den Bildern befinden, ausgelesen und in einer einzigen Text- oder Exceldatei untergebracht werden. Mit der Suchen/Ersetzen Funktion aus Office werden die zu ändernden Angaben bearbeitet. Anschließend werden die Daten mit Fotostion Pro reimportiert. Das geht schnell. Es ist ratsam, alle zu bearbeitenden Bilder vor solchen Manipulationen zu kopieren und mit den alten Texteinträgen zu sichern, da mit diese Methode riskant ist. Die Gefahr, dass bei unsachgemäßer Anwendung ungewünschte Folgen auftreten, ist gross. Der exportierte Urtext sollte stets unbearbeitet als Kopie vorhanden sein. Man darf in dem exportierten Text niemals ein Semikolon einfügen oder beseitigen und niemals mit der Suchen/Ersetzen Funktion irgendeine Buchstabenfolge oder Begriffe bearbeiten, die im Dateipfad stehen.

Entwicklung von Fotostation 4 zur 5.x

Ausgehend vom Leistungsprofil von Fotostation Pro 4.x und den Trends in der Bildbearbeitung und -verwaltung standen folgende Wünsche auf dem Zettel: Volle 16-Bit-Kompatibilität, Autokorrektur wie bisher aber mit der Option, Korrekturgrenzen einzugeben, um Zeichnungsverluste in den Schatten und Lichtern zu vermeiden. Weiterhin einen präziseren Stempel sowie einen weniger sensiblen Button für den Beschneiderahmen. Was ist daraus geworden?




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