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Gerahmte Kleinbilddias scannen oder abfotografieren?

2022 © Thomas Gade

  1. Dias scannen oder abfotografieren
2. Diaprojektor zum Abfotografieren nutzen 3. Abfotografieren automatisieren mit Filmolino




Gerahmte Dias aus früheren Zeiten

Früher wurden viele Diafilme belichtet. Besonders für Reisen, von denen man daheim berichten wollte, war dieses Aufnahmematerial begehrt, weil die Bilder mit Diaprojektoren auf Leinwände projiziert werden konnten, um sie gemeinsam mit Freunden und der Familie zu betrachten oder auch im pädagogischen Rahmen Diavorträge zu halten.

Auch wenn die gegenwärtige analoge Fotografie in den sozialen Medien recht präsent ist, spielt der Diafilm nur eine verhältnismäßig geringe Rolle. Einzelne Kleinbildpatronen mit Kodak Ektachrome 100 und Fujichrome Velvia 100 kosten inzwischen über 20 €. Der Fujichrome Provia 100 ist für etwa 17 € ein wenig günstiger.  Hinzu kommen die Kosten für die Filmentwicklung und Diarahmen. Wer heute noch mit zehn Diafilmen verreist, muss ziemlich viel Geld auf den Tisch legen. Wann haben Sie das letzte Mal an einem Diavortrag teilgenommen? Noch haben einige Diafotografen Vorräte aus Zeiten günstigerer Preise in ihren Kühlschränken. Aber wenn diese erst einmal verbraucht sind, dann dürfte der Kreis aktiver Nutzer neuer und teurer Diafilme ziemlich klein sein.

Deshalb stehen vor allem Besitzer von alten Dias vor der Frage, wie man sie mit einem vertretbaren Aufwand in möglichst hoher Qualität digitalisiert.

Dias im Erbe. Wegwerfen oder behalten?

In den Nachlässen vieler Menschen, die gerne reisten, befinden sich häufig viele Diamagazine in zahlreichen tristen Kästen. Falls die Erben sie behalten, möchten sie lieber digitale Kopien haben, die insgesamt auf kleine Medien gespeichert werden können. Die Dateien kann man verlustfrei mit geringem Aufwand kopieren, um sie in einer Erbengemeinschaft zu verteilen.


Gerahmte Dias in Magazinen benötigen viel Stellfläche und sehen nicht gerade schön aus. Im Erbfall landen viele deswegen in der Mülltonne. Auf digitale Kopien wird verzichtet, weil scannen zu aufwendig ist.

Dienstleister

Mit dem Scannen kann man Dienstleister beauftragen. Sie werden keine schlüssigen Dateinamen vergeben oder teilgefüllte Magazine mit Lücken immer korrekt bearbeiten. Möglicherweise befindet sich auch sensibles Bildmaterial im Bestand, das nicht unbedingt Dritten anvertraut werden sollte. Man weiß auch nicht, was mit den Kopien der Dateien beim Scandienstleister passiert.

Selber scannen

Es gibt spezielle Scanner für gerahmte KB-Dias in Magazinen. Sie kosten neu ca. 2000 €. Die Bildqualität stimmt, aber es bedarf eines nicht geringen Aufwands zur Einarbeitung. Größter Nachteil: Sie sind langsam. Pro Dia muss man mit 3-6 Minuten rechnen.


Pacific Images PowerSlideX Diascanner

Dias digital abfotografieren

Viel schneller erfolgt das Digitalisieren, indem Dias abfotografiert werden. Das setzt eine ordentliche Systemkamera mit scharfem Makroobjektiv voraus. Außerdem braucht man eine geeignete Leuchtquelle (LED-Leuchte) und am besten ein Reprostativ sowie eine Halterung für die Dias. Damit lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen und die nötigen Elemente können - zumindest bei Leuten, die gerne fotografieren - auch für andere Zwecke eingesetzt werden.

Siehe auch: Dias und Filme abfotografieren


Teil aus einem alten Diaprojektor als Halter für Dias zum Abfotografieren.

Das Herausnehmen einzelner Dias aus den Magazinen und wieder Zurückstecken ist bei vielen Vorlagen langweilig und insgesamt auch zeitaufwendig.



Simpler Diaduplikator zum Anschrauben an Kameraobjektive.

Diaprojektoren zum schnellen Vorlagenwechsel nutzen

Betrachtet man speziellen Scanner für gerahmte Kleinbilddias, ist nicht zu übersehen, dass sie wie Diaprojektoren aussehen. Es gibt die gleiche Führung für Magazine und den Arm zum Wechseln der Diarahmen. Aber wo sich normalerweise das Objektiv zum Projizieren befindet, steckt unter der Gerätehaube ein Zeilenscanner mit Optik, der das Dia scannt.

Die Fähigkeit von Diaprojektoren, gerahmte Dias in Magazinen der Reihe nach in den Projektor zu schieben, um es zu projizieren, kann auch genutzt werden, um das Abfotografieren von Dias durch den maschinellen Diawechsel zu vereinfachen.

Dafür muss der Diaprojektor etwas umgerüstet werden.

weiterlesen: Diaprojektor umrüsten


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