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LED-Beleuchtung am Mikroskop


2021 © Thomas Gade


Leitz Ortholux II mit altertümlicher Leuchtquelle


Mikroskope benötigen Leuchtquellen. Üblicherweise stammt beim Durchlichtmikroskop das Licht von einer Leuchtquelle, die entweder hinten am Sockel des Stativs befestigt ist oder sich im Sockel befindet. Vor dem Umstieg auf LED-Leuchtmittel kamen vor allem konventionelle Glühbirnen und Halogenbrenner zum Einsatz. Ihre Lichtleistung wurde durch eine variable Ampere-Stärke reguliert. Nachteilig war dabei, dass die Farbtemperatur bei niedrigen Ampere-Stärken auf etwa 2800 K sank, während sie beim höchsten zulässigen Wert auf etwa 3400° Kelvin anstieg.

Man brauchte dazu eine aufwändige Elektronik. Diese Leuchten brauchten relativ viel Strom und wurden zudem sehr warm. Sie brannten durch und waren teuer. Wegen der Hitzeentwicklung waren eigene Lampengehäuse mit Kühlrippen beliebt, die an die Rückseite des Mikroskops angeflanscht wurden. Für externe Stromregler und anmontierte Lampengehäuse benötigte man mehr Platz auf dem Labor- oder Schreibtisch. Solche Beleuchtungseinrichtungen darf man getrost entsorgen.

Alte Leuchtquellen durch Leuchtdioden ersetzen

Eine sehr gute Lichtausbeute mit einer Farbtemperatur, die dem Tageslicht viel ähnlicher ist, bieten LED-Lampen, die ihren Strom aus Akkus beziehen. Die einzige Hürde besteht eigentlich darin, diese Leuchtmittel irgendwie an das Mikroskop anzuschließen oder in die Röhre für den Lichtfluss im Sockel hineinzustecken. Mit etwas handwerklichem Geschick und eventuell etwas Klebstoff ist das zu meistern.

Für die gelegentliche, bzw. kürzere Benutzung des Mikroskops reicht die Akkuleistung in kleinen LED-Akku-Lampen. Falls nicht, schließt man zusätzlich einfach eine Powerbank an.

Sehr attraktiv sind Modelle, mit variabler Leuchtstärke. Meistens haben sie zum Ein- und Ausschalten eine Schaltfläche, die zudem durch mehrmaligen Druck auch die Leuchtstärke stufenweise unterschiedlich einstellen lässt.



Der Rollei Lumen Solo LED Würfel kostet nur 20 € (Stand November 2021) und eignet sich sehr gut als Beleuchtung am Mikroskop. Der eingebaute Akku hält bei mittlerer Leuchtstärke ca. eine Stunde durch. Für eine längere Nutzungszeit kann man eine Powerbank anschließen.




Hier ist erkennbar, wie der LED-Würfel an das Mikroskop zu befestigen ist. Benötigt wird eine passgenaue Röhre zum Einstecken in das Mikroskop. Der Würfel wird ganz einfach an das eine Ende geklebt. Alternativ kann man den ansteckbaren Farbfilterhalter des LED-Würfels an die Rückseite des Mikroskops kleben und an diesen bei Bedarf den LED-Würfel befestigen.



Diese LED-Lampe wird über einen USB Anschluss mit Strom versorgt. Sie hat einen eigenen USB-Stecker, der in die Buchse einer Powerbank gesteckt werden kann. Oder man verwendet dazu ein USB-Verlängerungskabel. Es gibt zwei unterschiedliche Leuchtstärken. Mir gefällt diese Lampe sehr gut, weil sie zufälligerweise genau in die Röhre meines alten Mikroskops von Leitz passt. Die Lichtausbeute ist beachtlich.

Vorteile der LED-Lampen

Ein großer Vorteil der kleinen LED-Leuchten ist die Unabhängigkeit vom Stromnetz und der Wegfall komplizierter Lichttechnik. Mikroskope sind durch die LED-Leuchten mit Akkus mobil geworden. Darüber hinaus sind die LED-Leuchten billiger als viele spezielle herkömmliche Birnen oder Brenner der Mikroskope.

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