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Carl Zeiss Jena Asiola Spektiv

Juni 2012 © Thomas Gade

Das Carl Zeiss Jena Asiola ist ein Spektiv. Es hat ein achromatisches Objektiv mit 63 mm Durchmesser und eine Brennweite von 420 mm. Die ersten Modelle wurden in den 1930ern gebaut. Bekannt wurden vor allem die Versionen, die über viele Jahre hinweg in der DDR produziert wurden. Das Spektiv ist sehr stabil gebaut. Der Hersteller verwendete sorgfältig hergestellte Metallteile.

Vor dem Objektiv gibt es eine ca. 4 cm tiefe Streulichtblende, die nicht nur die Optik abschattet, sondern sie auch vor Berührung mit Gegenständen schützt. Am okularseitigen Ende des sich verdünnenden Tubus ist ein großes Porro-Prismensystem angebracht nebst einem Fokussierer, in den 0,96" Okulare eingesteckt werden können. Zeiss hat diverse Okulare für seine Teleskope und Spektive hergestellt. Zu dem Spektiv passen die Brennweiten 25mm, 16mm und 10mm. Damit sind Vergrößerungen zwischen 17x bis 42x möglich. Mit dem 25 mm Okular vergrößert das Spektiv 17x. Die Austrittspupille beträgt 3,7 mm. Die verhältnismäßig geringe Vergrößerung erlaubt das Betrachten eines größeren Bereiches. Der Unterschied zum Feldstecher mit 10x Vergrößerung ist bereits beträchtlich.

Mit dem 16 mm Okular vergrößert das Spektiv 26x. Die Austrittspupille beträgt 2,4 mm. Diese Vergrößerung ist ideal zum Beobachten von scheuen Tieren aus einer angemessenen Distanz.

Mit dem 10 mm Okular vergrößert das Spektiv 42x. Die Austrittspupille beträgt 1,5 mm. Diese Vergrößerung ist schon relativ hoch für Beobachtungen bei Tage. Das der kompakten Konstruktion geschuldete Öffnungsverhältnis von 1:6,7 der achromatischen Optik erlaubt bis zu dieser Stufe ein einigermaßen gutes Sehen ohne störende Farbsäume.









Technische Daten

Öffnung 63 mm
Brennweite 420 mm
öffungsverhältnis 1 : 6,7
Objektivtyp Achromat
Länge
60 cm
Gewicht des Tubus knapp 1,5 kg
sinnvolle Vergrößerungen 15 bis 45x

Das Spektiv ist handlich genug, um es mit dem 16 mm und 25 mm Okular aus der freien Hand zu benutzen. Jedoch benötigt man für ein ruhiges Bild ein Stativ. Die Beobachtungsqualität wird damit enorm gesteigert.

Optische Qualität

Die Optik ist sehr gut. Obwohl dieses Spektiv keine ED Optik mit dem Hinweis 'Apo' hat, ist seine Leistung weit über dem Niveau der billigen Kaufhausspektive. Das Beobachten mit dem Asiola macht wirklich Freude.

Fazit

Die gesamte Konstruktion ist sehr gut. Wer ein Instrument für Beobachtungen innerhalb der oben genannten Spezifikationen braucht, wird mit dem Asiola zufrieden sein. Da gibt es nicht viel zu verbessern und das Instrument ist für jahrelangen Gebrauch gebaut worden.

Wer sich eines besorgen möchte, wird auf dem Gebrauchtmarkt suchen müssen. Dort werden diese Spektive je nach Zustand und Zubehör für Preise zwischen 180 bis 400 € angeboten. Wer ein Zeiss Asiolafür bis zu 300 € im guten Zustand mit dem 16-0 oder 25-0 bekommen kann, macht nichts falsch. Für bestens erhaltene Exemplare mit Wildledertasche und mindesten einem orthochromatischem Okular werden gelegentlich 500 € gefordert. Das ist hoch gegriffen.

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