Blitzgeräte
2013 / 2017 © Thomas Gade Ein Blitzgerät von namhaften 
                          Kameraherstellern kostet 250 bis 500 €. Fremdhersteller 
                          bieten welche mit ähnlichen Funktionen ab 70 € 
                          an. Zudem gibt es massenhaft gute billige Blitze auf 
                          dem Gebrauchtmarkt. Die Technik ist seit über 25 
                          Jahren ausgereift. Moderne Blitze können praktisch 
                          nicht mehr oder weniger als ihre Vorgänger. 
                          
                          Was machen diese Geräte überhaupt? Im Augenblick 
                          der Aufnahme leuchten sie ganz kurz sehr hell auf und 
                          beleuchten das Motiv. 
                          
                           
 
                          
                          
                          Blitze sind dreh- und schwenkbar. Sie enthalten eine 
                          Meßtechnik, die ihre Blitzmenge steuert. Elektrische 
                          Verbindungen mit der Kamera geben die Brennweite der 
                          Objektive an Blitze durch, wodurch diese in der Lage 
                          sind, ihre Leuchtwinkel zu verstellen. Davon profitiert 
                          ihre Reichweite bei der Benutzung von Teleobjektiven. 
                          
                          
Das Unternehmen Metz stellt seit vielen Jahren Blitze 
                          her, die verdientermaßen einen guten Ruf genießen. 
                          Legendär sind die Serien der Metz 45CT und 45CL 
                          Stabblitze.  die abgesehen vom ersten Modellen noch heute 
                          gut eingesetzt werden können. Unter den Aufsteckblitzen 
                          waren verschiedene Serien mit der Leitzahl 32 sehr populär 
                          und sind bis heute im Einsatz. Der Gebrauchtmarkt wird 
                          geflutet von solchen Geräten, die von vielen Fotografen 
                          aus irrationalen Empfindungen zum alten Eisen gerechnet 
                        werden. 
                        
Vorsicht, hohe Ströme bei ganz alten Blitzgeräten
Bei alten elektronischen Blitzgeräten fließen während der  Zündung durch die Blitzbuchse oder den Blitzschuh der Kamera Ströme mit hoher Voltzahl, die von modernen Kameras  nicht verkraftet werden. Bei Blitzgeräten von renommierten Marken, die seit den  späten 1980ern hergestellt wurden, ist das aber nicht mehr der Fall. 
                        
Der Stabblitz Metz 45CT war ein erfolgreiches Modell. Es gab fünf  aufeinanderfolgende Versionen (Metz 45ct bis Metz 45ct5). Bei der ersten Version  fließen starke Ströme mit über 200 Volt. Bei den späteren Modellen mißt man ca. 12 Volt und weniger. Sie sind heute noch verwendbar, jedoch geben einige Kamerahersteller an, dass die Spannung nicht über 6 Volt liegen soll. Ich habe nie erlebt, dass eine moderne Kamera durch einen Metz 45CT4 oder einen moderneren Aufsteckblitz Schaden nahm, aber man lebt mit dem Risiko. 
                          
                        Auf der alten Webseite von Metz stand dazu folgende  Aussage: "Zudem ist zu beachten, dass der Metz mecablitz 45-CT 1  mit einer Gerätenummer kleiner 534 000 noch über einen so genannten  Hochvoltzündkreis verfügt. Diese Blitzgeräte dürfen nicht direkt an moderne  Kameras angeschlossen werden! Unter Umständen kann dabei sogar die Kamera  beschädigt werden."
                        
Daher sollte man stets den  Metz 45ct (1) entsorgen. Als Servoblitz  mit einer Servo-Lichtzelle mag er  noch verwendbar sein, aber um  Irrtümer auszuschalten, wird der trotzdem ausgemustert, weil jüngerer  Alternativen auf dem Gebrauchtmarkt nur wenige Euro kosten. 
                        
Die aufsteckbaren Blitzgeräte mit der Bezeichnung 32 CT xxx,  32 MZ xxx und 40 MZ-xxx (XXX steht für Versionsnummer) oder statt MZ nur Z sind  nach meiner Erfahrung allesamt brauchbar. Wer daran Zweifel hat, nimmt einfach nicht  die erste Version, sondern eine spätere, also bsp. einen Metz 32MZ-3. Die Drei  steht für Version 3, also eine neuere.
                          
                          Siehe auch:
                          
 
                          http://www.botzilla.com/photo/strobeVolts.html
                          
                          https://www.pentaxforums.com/ ...
                        
Meistens unnötig - Messung durch die Kamera
Die TTL Messung der Blitze für analoge Kameras funktioniert nicht mit Digitalkameras. Bei TTL wurde eine Reflexion des Blitzes vom Film während der Belichtung gemessen. Digitalkameras arbeiten anders. Aber auf eine Messung durch die Kamera kann man locker verzichten, weil der Blitz seine eigene Meßzelle hat und jederzeit auf dem Display erkennbar ist, wenn die Belichtung nicht stimmt.





Schwenkbarer Blitz von Metz
Fortschritt: Steigerung der Akkukapazität
Der hauptsächliche Fortschritt in der Blitzlichttechnologie hat weniger mit den Blitzgeräten zu tun als mit den Akkus, die immer höhere Ladekapazitäten bekamen und somit eine besser werdende Stromversorgung gewährleisteten.Die Kapazität der Akkus wurde enorm gesteigert. Wer die alten Nickel-Cadmium Akkus kennt, die Kapazitäten von 600mAh hatten und unter dem sogenannten Memoryeffekt litten, weiß ihre modernen Nachfolger, die eine Kapazität von 2000-3000 Milliamperestunden haben, zu schätzen. Besonders die Eneloop Akkus von Sanyo werden von Fotografen wegen ihrer Zuverlässigkeit und hohen Kapazität sehr geschätzt. Moderne Akkus sind laut Hersteller mindestens 1000x ohne nennenswerte Leistungsminderungen aufladbar. Diese Akkus funktionieren auch in den alten Blitzgeräten und bewirken eine enorme Steigerung ihrer Blitzanzahl pro Akkusatz und Verkürzung der Intervalle zwischen den Blitzen. Mit modernen Akkus sind 20 Jahre alte Blitzgeräte, die einst zu den besseren gehörten, genauso gut wie die aktuellen Modelle.
 
 
                          Blitzlichtsteuerung
Vor der Digitalfotografie konnten die Fotografen nicht unmittelbar kontrollieren, ob sie korrekt belichtet hatten. Aus diesem Grunde wurde Polaroid-Material, ein Sofortbild-Verfahren, benutzt, um vor der eigentlichen Belichtung der Filme prüfen zu können, ob alles richtig eingestellt war.Früher wurde ein Blitz geladen und gab beim Auslösen die gesamte Kapazität frei. Die Fotografen mussten die Leistung ihrer Blitze kennen und konnten aus der sogenannten Leitzahl, der Empfindlichkeit der Filme und der Entfernung zum Motiv die korrekte Blende errechnen oder in Tabellen nachsehen.
Später wurden Meßzellen und Regler zur Eingabe der Filmempfindlichkeit und Blende in die Blitze eingebaut. Ihre Leistungsabgabe wurde variabel. Die lichtempfindlichen Meßzellen steuerten die zeitliche Dauer der einzelnen Blitze. Damit wurde die Trefferquote drastisch erhöht und zugleich das Verwenden von Blitzgeräten babyleicht.
Danach wurde die TTL-Steuerung (through the lens) eingeführt. Spiegelreflexkameras wurden mit interen Messzellen ausgestattet, die während des Blitzvorgangs das von der Filmoberfläche reflektierte Licht auswerteten und die Blitzdauer regelten. Das Verfahren hat Vor- und Nachteile. Bei Makroaufnahmen im 'ganz nah' Bereich, ist es kaum möglich, die Meßzelle eines Blitzes korrekt auf das Motiv zu richten. Das Objektiv und/oder der Balgen sind im Weg. In solchen Fällen ist eine TTL-Steuerung hilfreich. Andererseits reflektieren verschiedene Filme Licht unterschiedlich und machen die TTL Messung unberechenbar.
Als nächstes kam P-TTL (pre-flash-through-the-lens) für Digitalkameras. Die Kameras geben einen kurzen Vorblitz für den Autofokus und die Belichtungsmessung ab.
Im praktischen Alltag ist die Blitzlichtsteuerung durch die Kamera meistens überflüssig. Die blitzinterne Meßtechnik reicht völlig aus und auf den Displays der Kameras ist nach jeder Aufnahme leicht nachzuvollziehen, ob die Belichtung stimmte. Ein paar fachliche Grundlagen muss jeder Fotograf sowieso drauf haben, um Blitzlicht angemessen mit dem Umgebungslicht mischen zu können.
Mehrere Blitze gleichzeitig zünden
Wir befassen uns hier nicht mit Studiotechnik, sondern mit Blitzgeräten, die von Amateuren und im Bereich der Fotoreportage verwendet werden. Für eine gute Beleuchtung sind mehrere Blitzgeräte häufig besser als nur eins. Sie müssen gleichzeitig gezündet werden und ihre Dosierung individuell einstellbar sein. Das gleichzeitige Zünden kann über Kabel, per Funk und über Servozellen realisiert werden. Kabel sind unpraktisch.Funkgeräte sind erschwinglich geworden und mit Funktionen ausgestattet, die über das reine Zünden der Blitze hinausgehen. Ihre Reichweite wird mit 100 Metern angegeben. Die Zündspannung der passenden Blitze darf 12 Volt nicht überschreiten. Bei Blitzgeräten, die vor 1990 hergestellt wurden, ist Vorsicht angebracht. Zudem sind viele Blitzgeräte nicht kompatibel mit dieser Technik.
 
 
                          Servoauslöser
Servoauslöser sind lichtempfindliche Schalter, die unmittelbar auf einen Blitz reagieren und selbst einen auslösen. In der Praxis zünden mehrere Blitze quasi gleichzeitig. Die Reichweite liegt je nach auslösendem Blitz und Umgebungshelligkeit bei 10 bis 20 Metern, was in der Praxis allemale ausreicht. Servoauslöser sind kleine Würfel, die keine Stromquelle benötigen. Sie sind langlebig und seit Jahren bewährt. Ihr Nachteil besteht darin, dass sie auf fremde Blitze reagieren, die durch andere Fotografen zustande kommen.
 
 
                          Hama Servoaulöser: Klein, leicht und zuverlässig. Mit Mittenkontakt, Stativgewinde, Steckdose für Blitzkabel und An- und Ausschalter.
© Thomas Gade
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