Die
erste Hürde, die einem bei diesem
Schnittprogramm begegnet, ist sein Name.
Wie wird er ausgesprochen? Wer darüber
hinwegsieht, und sich ernsthaft mit TMPGenc
XPress befasst, staunt zunächst über
seine spartanische Ausstattung. Clips
werden beschnitten, eventuell individuell
bearbeitet und schließlich aneinandergeheftet.
Im Prinzip wars das.
Aber genau dieser Vorgang funktioniert
in diversen anderen Schnittprogrammen
mit vielen zusätzlichen Funktionen
leider nicht annähernd so gut und
zügig. TmpGenc XPress oder sein Nachfolger
Video Mastering Works 5 sind genau die
richtigen Programme, um eine Clipserie
flott zu sortieren, Fehler und überflüssige
Teile herausrauszuschneiden und einen
Film in hoher technischer Qualität
auszugeben. Dies verläuft (falls
es geht) in anderen gängigen Programmen
wie Pinnacle Studio oder Magix Video dermaßen
anstrengend, dass viele Anwender keine
Lust haben, ihre Clipausbeute zu bearbeiten.
Speicherort für Rohdaten
Die Arbeit mit TMPGenc sieht so aus. Auf
einem schnellen Datenträger (Festplatte)
wird ein Verzeichnis für Rohfilme
angelegt. Darin befinden sich Unterverzeichnisse.
Angenommen, wir waren am 15. 5. 2013 in
Linum, um Störche zu filmen, wird
dafür den Ordner '20130515-Storch-Linum'
angelegt. Dorthin werden die Clips von
der Speicherkarte kopiert.
Sichtung, Sortierung und Schnitt
Anschließend wird TMPGenc geöffnet.
Man klickt auf den Reiter 'Source'. Parallel
wird der Dateimanager des Betriebsystems
geöffnet, und im oben erwähnten
Ordner alle Clips markiert und auf das
Programm TMPGenc gezogen. Das Programm
zeigt die Clips nicht streng nach Namen
sortiert an. Daher verschiebt man sie
zunächst untereinander so, dass eine
erste Sortierung stattfindet.
Projekt speichern
An diese Stelle wird unter 'Options' das
Projekt gespeichert. Die dabei entstehende
Projektdatei gehört in den Ordner
'20130515-Storch-Linum', in dem sich die
Rohclips befinden. Das ist sehr wichtig,
weil es beim Filmschnitt zu Programmabstürzen
kommen kann und man nicht von vorne anfangen
möchte.
Nun wird jeder Clip der Reihe nach geöffnet
und beschnitten. Eventuell ist eine zusätzliche
Korrektur sinnvoll. Die Tonwerte können
bearbeitet werden und einiges mehr. Zwischendurch
wird das Projekt, also der fortschreitende
Stand der Arbeit, gelegentlich gespeichert.
Filmausgabe
Irgendwann sind die Schnittvorgaben
beendet und es erfolgt die Ausgabe als
zusammenhängender Film. Die Vorgaben
werden unter 'Format' vorgenommen.
Die weitere Bearbeitung wie das Einfügen
von Effekten, Titeln und die Tonbearbeitung
findet in einem anderen Programm statt.
Bewertung
Für das Sortieren und Beschneiden
von Clips sowie der Ausgabe eines damit
erstellten Films ist TMPGenc XPress absolut
hervorragend. Auf semiprofessioneller
Ebene gibt es nichts Vergleichbares hinsichtlich
der Effizienz und hohen Geschwindigkeit.
Der Nachfolger Video Mastering Works 5
hat einen erweiterten Funktionsumfang
mit Ebenen, Timeline, Übergangseffekten
und mehr.
Lizenz und Illegale
Nutzung
TMPGenc ist vielen Filmfreunden unbekannt,
weil das Softwareunternehmen Pegasys Inc.
eine rigide Lizenzpolitik verfolgt. "Lizenzen
sind für jeden Rechner bzw. jedes
Betriebssystem erforderlich", steht
auf der Website von Pegasys Inc. Sie kosten
jeweils 99,95 $.
Die aktuellen Versionen sind nur auf einem
Computer installierbar und zum Laufen
zu bekommen. Ohne eine Internetverbindung,
über welche regelmäßig
die Gültigkeit der Lizenz geprüft
wird, ist TMPGenc Video Mastering Works
5 nicht verwendbar.
Das ist nicht vereinbar mit der aus mehreren
Geräten bestehenden Computerausstattung,
die Einzelne haben. Sollen sie für
jedes Gerät eine neue Lizenz erwerben?
Der Zwang zur Internetanbindung ist immer
auch ein Zwang zum Virenscanner und eine
damit einhergehenden unnötigen Belastung
eines Computers. Beim Lesen der Lizenzbestimmungen
entstehen Unsicherheiten. Wird die Lizenz
ungültig beim Austausch eines Computers
oder beim Installieren eines neuen Betriebssystems?
TMPGenc Video Mastering Works 5 ist die
veranschlagten 99,95 $ allemale wert,
aber das mehrfache Abkassieren für
den Backup-PC und das zusätzliche
Notebook nebst gelegentlichem Online-Zwang
schreckt ab.
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