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TMPGEnc 4 XPress © Thomas Gade 2013


Die erste Hürde, die einem bei diesem Schnittprogramm begegnet, ist sein Name. Wie wird er ausgesprochen? Wer darüber hinwegsieht, und sich ernsthaft mit TMPGenc XPress befasst, staunt zunächst über seine spartanische Ausstattung. Clips werden beschnitten, eventuell individuell bearbeitet und schließlich aneinandergeheftet. Im Prinzip wars das.

Aber genau dieser Vorgang funktioniert in diversen anderen Schnittprogrammen mit vielen zusätzlichen Funktionen leider nicht annähernd so gut und zügig. TmpGenc XPress oder sein Nachfolger Video Mastering Works 5 sind genau die richtigen Programme, um eine Clipserie flott zu sortieren, Fehler und überflüssige Teile herausrauszuschneiden und einen Film in hoher technischer Qualität auszugeben. Dies verläuft (falls es geht) in anderen gängigen Programmen wie Pinnacle Studio oder Magix Video dermaßen anstrengend, dass viele Anwender keine Lust haben, ihre Clipausbeute zu bearbeiten.

Speicherort für Rohdaten

Die Arbeit mit TMPGenc sieht so aus. Auf einem schnellen Datenträger (Festplatte) wird ein Verzeichnis für Rohfilme angelegt. Darin befinden sich Unterverzeichnisse. Angenommen, wir waren am 15. 5. 2013 in Linum, um Störche zu filmen, wird dafür den Ordner '20130515-Storch-Linum' angelegt. Dorthin werden die Clips von der Speicherkarte kopiert.

Sichtung, Sortierung und Schnitt

Anschließend wird TMPGenc geöffnet. Man klickt auf den Reiter 'Source'. Parallel wird der Dateimanager des Betriebsystems geöffnet, und im oben erwähnten Ordner alle Clips markiert und auf das Programm TMPGenc gezogen. Das Programm zeigt die Clips nicht streng nach Namen sortiert an. Daher verschiebt man sie zunächst untereinander so, dass eine erste Sortierung stattfindet.



Projekt speichern

An diese Stelle wird unter 'Options' das Projekt gespeichert. Die dabei entstehende Projektdatei gehört in den Ordner '20130515-Storch-Linum', in dem sich die Rohclips befinden. Das ist sehr wichtig, weil es beim Filmschnitt zu Programmabstürzen kommen kann und man nicht von vorne anfangen möchte.

Nun wird jeder Clip der Reihe nach geöffnet und beschnitten. Eventuell ist eine zusätzliche Korrektur sinnvoll. Die Tonwerte können bearbeitet werden und einiges mehr. Zwischendurch wird das Projekt, also der fortschreitende Stand der Arbeit, gelegentlich gespeichert.

Filmausgabe

Irgendwann sind die Schnittvorgaben beendet und es erfolgt die Ausgabe als zusammenhängender Film. Die Vorgaben werden unter 'Format' vorgenommen.

Die weitere Bearbeitung wie das Einfügen von Effekten, Titeln und die Tonbearbeitung findet in einem anderen Programm statt.


Bewertung

Für das Sortieren und Beschneiden von Clips sowie der Ausgabe eines damit erstellten Films ist TMPGenc XPress absolut hervorragend. Auf semiprofessioneller Ebene gibt es nichts Vergleichbares hinsichtlich der Effizienz und hohen Geschwindigkeit. Der Nachfolger Video Mastering Works 5 hat einen erweiterten Funktionsumfang mit Ebenen, Timeline, Übergangseffekten und mehr.


Lizenz und Illegale Nutzung

TMPGenc ist vielen Filmfreunden unbekannt, weil das Softwareunternehmen Pegasys Inc. eine rigide Lizenzpolitik verfolgt. "Lizenzen sind für jeden Rechner bzw. jedes Betriebssystem erforderlich", steht auf der Website von Pegasys Inc. Sie kosten jeweils 99,95 $.

Die aktuellen Versionen sind nur auf einem Computer installierbar und zum Laufen zu bekommen. Ohne eine Internetverbindung, über welche regelmäßig die Gültigkeit der Lizenz geprüft wird, ist TMPGenc Video Mastering Works 5 nicht verwendbar.

Das ist nicht vereinbar mit der aus mehreren Geräten bestehenden Computerausstattung, die Einzelne haben. Sollen sie für jedes Gerät eine neue Lizenz erwerben? Der Zwang zur Internetanbindung ist immer auch ein Zwang zum Virenscanner und eine damit einhergehenden unnötigen Belastung eines Computers. Beim Lesen der Lizenzbestimmungen entstehen Unsicherheiten. Wird die Lizenz ungültig beim Austausch eines Computers oder beim Installieren eines neuen Betriebssystems?

TMPGenc Video Mastering Works 5 ist die veranschlagten 99,95 $ allemale wert, aber das mehrfache Abkassieren für den Backup-PC und das zusätzliche Notebook nebst gelegentlichem Online-Zwang schreckt ab.





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