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Nikon Coolscan 5000 ED Filmscanner

Thomas Gade © März 2004 / August 2006

Index
  • 1. Allgemeines
  • 2. Farbnegative
  • 3. Farbdias
  • 4. Schwarzweissnegative
  • 5. Nikon SA-21 Adapter - Modifikation für lange Filme
  • 6. Negativscans mit Diffusor
  • 7. Fazit


  • Modifikation des Nikon SA-21 Adapter für lange Filme

    Das Zubehör für Nikon Filmscanner ist teuer. Das gilt für den Slidefeeder (automatischer Diawechsler), den Filmstreifenhalter und den Filmadapter SA-30 zum Scannen von unzerschnittenen Filmen.

    Zum Nikon Coolscan 4000 und 5000 Filmscanner gehört die Filmzufuhr SA-21. Damit können Filmstreifen mit bis zu sechs Bildern im 24x36mm Format automatisch gescannt werden. In verschiedenen Internetforen wurde lange ergebnislos über die Frage diskutiert, wie die Begrenzung des SA-21 auf sechs Bilder zu knacken sei. über die Software war nichts zu machen. Die Begrenzung war hardwareseitig festgelegt.



    Im Dezember 2004 behauptete jemand in einem Forum, dass er die Sperre des SA-21 außer Kraft setzen konnte und der Adapter dann wie ein SA-30 funktionierte. Die Nachricht wurde mit Skepsis aufgenommen. Immerhin waren die Coolscans schon eine ganze Weile auf dem Markt. So eine Nachricht erwartete man in den ersten Monaten nach Erscheinen einer Technik. Wenn das möglich war, hätte ängst im Web gestanden.

    Ich nahm Kontakt auf mit dem Verfasser der Meldung, Helmut Stöpfgeshoff. Von ihm erfuhr ich, dass er kleine Modifikationen an der Elektronik des SA-21 vorgenommen hatte. Welche, wollte er nicht preisgeben, bot mir aber an, meinen SA-21 umzubauen.

    Da mir mein Nikon Coolscan mit seinem Zubehör lieb und teuer war, mochte ich das 'Risko' nicht eingehen, konnte aber nach wenigen Tagen einen funkelnagelneuen, offenbar nie benutzten SA-21 für schlappe 30 € bei ebay.com ersteigern. Nach seiner transatlantischen Reise, wurde er gleich an Stöpfgeshoff weitergeleitet und kam nach wenigen Tagen mit einer Gebrauchsanleitung zurück. Sie wies darauf hin, dass der SA-21 einen schwächeren Motor als der SA-30 hatte und die Zahnräder des Getriebes kleiner waren. Dieses konnte zu einem vorzeitigen Ausfall des SA-21 führen. Zudem gefährdete der Umbau Garantieansprüche. Desweiteren sah man ein Bild von dem Nikon Coolscan mit einem modifizierten SA-21 in Aktion.



    Mein Scanner wurde so auf ein Regal gestellt, dass die Filme sowohl vorne als auch hinten lang herunterhängen konnten. Das war sinnvoll, damit sie nicht verkratzten oder auf einen staubigen Untergrund gerieten.

    Der SA-21 wurde in den Nikon Coolscan 5000 eingesetzt und mit einem langen Schwarzweissfilm bestückt. Die Verabeitung klappte hervorragend. SilverFast und VueScan boten nun den gleichen Funktionsumfang wie beim SA-30. SilverFast zeigte nach einem Schnelldurchlauf bis zu 40 Vorschaubilder an. Das funktionierte prima. Beim ersten Test schickte ich fünf Filme (ca. 180 Bilder) nacheinander durch den Scanner. Die Arbeit wurde anstandslos erledigt. Es stellte sich heraus, dass der Scanner wie beim Einsatz des SF210 auf die Seite gelegt werden sollte. Vor die Ein- und Auslaßöffnungen des Scanners legt man Bücher oder etwas anderes bis zu ihrer unteren Höhe. Dadurch hängt der Film nicht runter sondern ringelt sich vor und hinter dem Scanner aufgrund seines Dralls zusammen.



    Stöpfgeshoff wies darauf hin, dass nicht klar war, ob der umgebaute SA-21 viele oder nur wenige Filme verarbeiten konnte, bevor sein Antrieb verschlissen war. Ich habe mit dem SA-21 etliche Filme gescannt und keine Anzeichen einer Schwäche wahrgenommen. Darunter waren Schwarzweissfilme, die jahrezentelang aufgerollt in Filmdosen bewahrt wurden und einen starken Drall bekommen haben. So mußte der SA-21 etwas kräftiger ackern als beim Durchlauf eines frisch entwickelten und noch sehr flexiblen Films.

    In der Praxis hat sich die Modifikation bewährt. Profis aus dem Pressebereich und in den Studios haben ihre herkömmliche Kleinbildtechnik längst eingemottet. Sie fotografieren digital oder (noch) auf größeren Filmformaten. Die meisten Filme kommen als Vierer-, Fünfer- oder Sechserstreifen aus dem Labor. So werden sie in Negativhüllen archiviert. Das Scannen von unzerschnittenen Filmen wird hauptsächlich ambitionierte Amateure und Künstler interessieren, die noch selbst entwickeln. Es ist anzunehmen, dass diejenigen, die mit Filmen arbeiten und sie im entwickelten Zustand unzerschnitten in die Hand bekommen rasch abnimmt.

    Für sie könnte die Modifikation von Stöpfgeshoff ein Anreiz sein, eher einen Nikon Coolscan zu erwerben als ein Konkurrenzprodukt. Alternativen, wie ein Reflecta Proscan 4000 oder die baugleichen Modelle von anderen Anbietern, sind mit SilverFast Ai6 für ca. 560 Euro erhältlich. Das reicht nicht ganz für einen Nikon SA-30 Filmrollenadapter.

    Jahre später habe ich dann selbst einen SA-21 umgebaut und dazu eine Anleitung verfasst:

    Umbau eines SA-21 Adapters



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  • 1. Allgemeines
  • 2. Farbnegative
  • 3. Farbdias
  • 4. Schwarzweissnegative
  • 5. Nikon SA-21 Adapter - Modifikation für lange Filme
  • 6. Negativscans mit Diffusor
  • 7. Fazit



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