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Steindorff Mikroskop

Januar 2012 © Thomas Gade


Das Steindorff Mikroskop ist ein solides Gerät.

Die Firma Steindorff & Co Berlin stellte über 100 Jahre mechanisch-optische Geräte her. Dazu zählten Mikroskope. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Firmengebäude in Berlin zerstört und in den 1980er Jahren kam es zum Konkurs und zur Auflösung.

Auf dem Gebrauchtmarkt sind Steindorff Mikroskope aufgrund ihrer Robustheit und langlebigen Konstruktion noch immer relativ häufig zu finden.

Unter Kennern gilt ein spezielles Mikroskop namens Mikrobenjäger / Microbe Hunter mit zwei Schwanenhälsen wegen seines Designs in Kombination mit hervorragender Technik als echtes Highlight.

Mikroskop Steindorff Modell B.Y.N.

Wir stellen hier ein Mikroskop vor, das sich in zahlreichen Arztpraxen, Universitäten, bei Studenten und in der Forschung durch seine robuste Bauweise bewährte. Die Modellbezeichnung muss man wissen, denn auf dem Mikroskop sucht man sie vergeblich. Auf dem Stativ steht die Nummer 770777. Die ersten beiden Zahlen sind ein Hinweis auf das Produktionsjahr (1977) ist die individuelle Produktionsnummer.

Die Modellbezeichnung ergibt sich aus:

- B steht für binokular/parallel

- Y steht für die Modellreihe mit integrierter Beleuchtung und entsprechendem Kreuztisch.

- N steht für externen regelbaren Trafo.

Für das Mikroskop und den regelbaren Trafo (WITRA, ohne Voltmeter) musste man 1977 2208,- DM hinblättern.



Die Beleuchtung des Steindorff Mikroskops ist in Ordnung. Bei Bedarf läßt sie sich leicht herausnehmen und gegen eine LED-Leuchte ersetzen. Im Fuß aus Gußmetall ist genug Platz für Akkus, einen Schalter und die Leuchtquelle. Damit wäre das Mikroskop im Feld fernab vom Stromnetz einsetzbar.



Die Okulare im Binokular sind von einem anderen Hersteller. Unterhalb des Kreuztisches erkennt man die solide Mechanik anhand der silbernen Stangen und Drehknöpfe für die Feintriebe.



Ein klassischer Schwanenhals. Von der früheren Lackierung in Schwarz ist man bei diesem Modell abgekommen.
Unter dem Kreuztisch befindet sich ein Abbe Kondensor mit ausschwenkbarem Filterhalter.


Abbe Kondensor mit Aperturblende und schwenkbarem Filterhalter.
Wie wird dieser Konsersor zentriert? Es sind keine Zentrierschrauben erkennbar.



Produktionsnummer unter den Drehrädern der Scharfeinstellung am Stativ.
770777 = Produktionsjahr 1977, Gerät Nr. 777



Koaxialer Grob- und Feintrieb zum Scharfstellen


Objektive:

Steindorff Berlin
4 / 0,15
Steindorff Berlin
10 / 0.30

Steindorff Berlin
40 / 0,65
Steindorff Berlin
Oil
100 / 1,30


Diese Objektive sind vermutlich Achromaten, weil jeder Hinweis auf Apo und Plan fehlt.
Der Okularrevolver hat RMS Gewinde. Die Tubuslänge beträgt 160 mm.






Die Verbindung des Binokulars mit dem Stativ erfolgt über ein Ringbajonett.



Transformator mit Dimmer.



Tipp zur Beleuchtung: Die Dimmfunktion des abgebildeten Transformators könnte mit 6 V LED harmonieren. Eine LED kostet rund einen Euro. Man sollte es ausprobieren.

Kaufempfehlung?

Dieses Mikroskop gibt es seit langem nur noch auf dem Gebrauchtmarkt. Bei Ebay (Auktion und Kleinanzeigen) ist eigentlich immer mindestens eines im Angebot. Es werden Preise zwischen 100 - 300 € aufgerufen. Vollständig und im guten Zustand ist es allemale 250 € wert.

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